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Technisierung

Technisierung (englisch technicization) beschreibt den Einsatz von technischen Hilfsmitteln in Prozessen, die bisher der geistigen oder handwerklichen Tätigkeit des Menschen vorbehalten waren. Sie lässt sich als Oberbegriff für Automatisierung, Mechanisierung und Maschinisierung fassen.[1] Die Deutung des Technisierungsbegriffs änderte sich im Verlauf der Geschichte und schwankte zwischen der Hoffnung auf Fortschritt und Entlastung, und der Befürchtung der Instrumentalisierung und des Autonomieverlusts des Menschen. Aus heutiger Sicht gelten Handlungen, natürliche Prozessabläufe oder Zeichenprozesse dann als technisiert, wenn sie nach einem festen Schema eine erwartete Wirkung wiederholbar und zuverlässig erzielen.[2]

Technisierung wird auch als Bedingung kultureller Entwicklung verstanden, da Regelhaftigkeit und Verlässlichkeit über die Zeit hinweg kollektive Strukturen und Identitäten stabilisieren und ausbilden. Technische Regeln entlasten davon, in jeder Situation ständig von neuem über Handlungsmöglichkeiten, -notwendigkeiten und -rationalität nachdenken zu müssen. Für nicht wiederholbare Handlungen, z. B. für politische oder wirtschaftliche Maßnahmen, ist die Formulierung technischer Regeln in strengem Sinne nicht möglich.[3]

  1. Technisierung in Gabler Wirtschaftslexikon online
  2. Fritz Böhle, Gerd-Günter Voß, Günther Wachtler: Handbuch Arbeitssoziologie. Springer-Verlag, 2010, ISBN 978-3-531-15432-9, S. 231 ff. (google.de [abgerufen am 14. August 2019]).
  3. Gerhard Banse: Technik und Kultur: Bedingungs- und Beeinflussungsverhältnisse. KIT Scientific Publishing, 2010, ISBN 978-3-86644-467-6, S. 113 ff. (google.de [abgerufen am 18. September 2019]).

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