Die Teschener Mundarten (tschechisch těšínská nářečí, polnisch gwara cieszyńska, auch narzecze cieszyńskie, örtlich po naszymu) sind ein Dialektkontinuum beiderseits der Olsa im Teschener Schlesien in Polen und Tschechien (Olsagebiet).
Die Wurzeln des Dialekts stammen hauptsächlich aus dem Altpolnischen (die Phonologie und Morphologie ist konsequent polnisch),[1] aber seine diachrone Entwicklung gab ihm eine Übergangsnatur.[2]
Die Benutzer der Mundarten bezeichnen sie meistens als po naszymu, deutsch etwa „in unserer [Sprache]“, das nicht ungewöhnlich unter slawischen Dialekten ist (vergleiche z. B. das sorbische Ponaschemu).
Stanisław Bąk (1974), Alfred Zaręba (1988) und Bogusław Wyderka (2010) teilten die polnisch-schlesischen Mundarten im Teschener Schlesien in zwei Gruppen, (Teschener und Jablunkauer) ein.[3][4] Manchmal wurde auch die Freistädter (tsch. Fryštát, pln. Frysztat, örtlich Frysztot) Gruppe unterschieden. Heutzutage sprechen alle zusätzlich das Standardpolnische in Polen bzw. Standardtschechische in Tschechien, jedoch blieben die Teschener Mundarten die Hauptsprache der polnischen Minderheit in Tschechien.[5]
Die Teschener Mundarten stehen dem Oberschlesischen am nächsten, weniger dem Kleinpolnischen und den lachischen Mundarten (insbesondere der Oberostrauer Mundart am östlichen Ufer der Ostravice) zwischen Troppau und Ostrau. Gelegentlich werden diese Mundarten, besonders ab den 1950er bis in den 1990er Jahren, als Ostlachisch bezeichnet,[6][7] diesen Terminus führte der mährische Sprachwissenschaftler Ad. Kellner in den 1940er Jahren aus politischen Gründen ein.