Thomas Bewick (* vermutlich am 10. August 1753 in Cherryburn bei Newcastle upon Tyne, Northumberland; † 8. November 1828 in Gateshead, Tyne and Wear) war ein englischer Grafiker und gilt als der Erfinder des Holzstichs.
Im Gegensatz zur traditionellen Holzschnitt-Technik wird dabei das besonders harte Holz des Buchsbaums verarbeitet. Dieses wird nicht wie beim Holzschnitt im Längsschnitt, sondern als Hirnholz quer zur Faser geschnitten und ist damit besonders druckbelastbar. Als Werkzeug dient der Stichel, mit dem das Holz in einem arbeitsaufwendigen Prozess graviert wird.[1]
1984 machte Eva-Maria Hanebutt-Benz darauf aufmerksam, dass Jacob Kainen bereits 1959 »[e]ndgültigen Aufschluss über die Frage, ob die Geschichte des Holzstichs vor Bewick zurückreicht oder durch ihn erst begründet wurde gegeben hatte.«[2] Kainen, Kurator für grafische Künste am National Museum of American History, sah wichtige Beweise dafür, dass Hirnholzstiche im England des frühen 18. Jahrhunderts nicht nur bekannt waren, sondern tatsächlich der vorherrschende Stil waren.[3]
Der vom Kupferstich nahezu verdrängte Holzschnitt wurde mit der Entwicklung des Holzstichs zu einem wirtschaftlichen interessanten Reproduktionsverfahren, das im 19. Jahrhundert sehr häufig verwendet wurde.