Thomas Karl Leonard Kemmerich (auch Thomas L. Kemmerich; * 20. Februar 1965 in Aachen) ist ein deutscher Politiker (FDP). Er war vom 5. Februar bis zum 4. März 2020 der sechste Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.
Seine Wahl zum Ministerpräsidenten mit Stimmen von AfD, CDU und FDP löste die Regierungskrise in Thüringen 2020 aus. Der Vorgang wurde in der Öffentlichkeit als „Tabubruch“ und als erste Kooperation bürgerlicher Parteien mit einer rechtsextremen Partei seit der Weimarer Republik eingeschätzt.[1][2][3][4] Bereits am Folgetag trat Kemmerich für eine vorgezogene Neuwahl des Landtages ein und kündigte seinen Rückzug an.[5] Weitere zwei Tage später trat er offiziell zurück und bekleidete das Amt bis zur Wahl seines Nachfolgers Bodo Ramelow (Die Linke) noch geschäftsführend.[6][7]
Seit 2015 ist Kemmerich Landesvorsitzender der FDP Thüringen. Er war von 2009 bis 2014 sowie von 2019 bis 2024 Mitglied des Thüringer Landtag und dort ab 2019 Vorsitzender der FDP-Fraktion und solches auch ab der Verkleinerung der FDP-Fraktion zur Gruppe im Jahr 2021. Außerdem war er von 2017 bis 2019 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er gilt als Vertreter einer rechts- und nationalliberalen Strömung in der FDP und warnte häufiger vor einem linksliberalen Kurs seiner Partei.[8][9]
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