Tierwohl ist eine Bezeichnung für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren, insbesondere von Nutztieren. Das Tierwohl umfasst die Aspekte körperliche Gesundheit, die Ausführbarkeit von natürlichen Verhaltensweisen („Normalverhalten“) und das emotionale Wohlbefinden der Tiere.[1] Das Tierwohl ist zu einem Thema von breit angelegter wissenschaftlicher Forschung und Diskussion und der Begriff zum politischen Fahnenwort geworden. Der Begriff Tierwohl taucht z. B. auch im Zusammenhang mit den Kampagnen von Schlachtunternehmen (Westfleisch,[2][3] Vion N.V.) und bei Fast-Food-Ketten (McDonald’s,[4] Burger King[5]) auf.[6]
Das Tierwohl hängt entscheidend davon ab, ob die Tierhaltung tiergerecht ist, das heißt, ob sie den Bedürfnissen der Tiere gerecht wird. Das Thema des Tierwohls wird deshalb in der Fachliteratur häufig mit dem Begriff Tiergerechtheit angesprochen.[7] Tiergerechtheit beschreibt als messbares Kriterium der Haltungsumgebung und des Umgangs mit dem Tier, „in welchem Maß Umweltbedingungen dem Tier die Voraussetzungen zur Vermeidung von Schmerzen, Leiden und Schäden sowie zur Sicherung von Wohlbefinden bieten“.[8]
Die Frage des Tierwohls und der Tiergerechtheit stellt sich bei Nutztieren (Haustiere, Versuchstiere, Zirkustiere) und Heimtieren, teilweise auch bei Wildtieren (z. B. Zootiere, vgl. Wildtierhaltung). Dabei steht die landwirtschaftliche Nutztierhaltung im Vordergrund. Die Entscheidung, welche Haltungsbedingungen und Verfahren als nicht tiergerecht zu bewerten sind, hängt vom wissenschaftlichen Erkenntnisstand, aber auch von gesellschaftlichen Präferenzen ab. Der Gesetzgeber definiert im Tierschutzrecht Mindestanforderungen.