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Tlingit (Volk)

Verbreitung der Tlingit-Sprecher (Karte von 2005)

Die Tlingit (Aussprache auf Tlingit: [ɬìnkítʰ][1]) sind ein Indianervolk Nordamerikas und zählen historisch zu den mächtigsten und kriegerischsten indigenen Völkern der Nordwestküstenkultur.[2] Ihre Sprache Lingít Yoo X̲'atángi bzw. „Lingit / Łingít“ wird zumeist neben dem Eyak-Athabaskischen als zweiter Zweig der Na-Dené-Sprachen (Athapaskisch-Eyak–Tlingit) betrachtet. Sie selbst bezeichnen sich als Lingit („Menschliche Wesen“) oft als Thlinget, Tlinkit wiedergegeben. Die Russen nannten sie Koloshi (Колоши), hiervon leitet sich die inzwischen nur noch selten gebrauchte deutsche Bezeichnung Koulischen ab; dieses Exonym leitet sich von einer Bezeichnung der benachbarten Pazifischen Yupik bzw. Sugpiat (Giyañw Ñwáan genannt) ab, da früher mittels eines Labret-Stecker angebrachten Lippenpflocks der gesellschaftliche Status der Tlingit-Frauen bestimmt wurde. Weiblichen Sklaven der Tlingit war das Tragen von Lippenpflöcken nicht erlaubt.[3]

Früher wurden die Tlingit zusammen mit den zur Penuti-Sprachfamilie zählenden Völkern der Tsimshian (Ts'ootsxán genannt), Nisga’a und Gitxsan fälschlicherweise unter dem Sammelbezeichnung Tsimshian zusammengefasst.

Das traditionelle Siedlungsgebiet[4] der ca. 10.000 Tlingit erstreckt sich über die Küstenregionen des Pazifiks im Südosten des US-Bundesstaates Alaska und über die äußersten Randbereiche der kanadischen Provinzen - dort im Nordwesten von British Columbia und im Südwesten des Yukon. Als die ersten Europäer im 18. Jahrhundert (zumeist russische Pelzhändler und Kolonisten) die Region erreichten, waren die Tlingit neben den Haida (Deikeenaa genannt) die dominante militärische sowie politische Macht der Nordwestküste und galten bereits seit langem von Alaska bis Kalifornien als gefürchtete Krieger. Die Verkehrs- und Handelssprache der Stämme der Nordwestküste und der Aleuten war daher die Sprache der Tlingit. Die später als „Inland Tlingit“ bezeichneten „Teslin Tlingit (Deisleen Ḵwáan)“ (heute: „Teslin Tlingit Council (TTC)“) und „Taku River Tlingit (Áa Tlein Ḵwáan)“ (heute: „Teslin Tlingit Council“) erweiterten wenn nötig auch gewaltsam ihre Handelsmärkte und drangen ins Landesinnere auf Gebiete der Nördlichen Athabasken (Çunanaa genannt) vor, heirateten in die dortigen Familien ein, und dominierten bald diese „Nördlichen Athabasken“ sprachlich sowie kulturell. Die dort ursprünglich siedelnden athabaskischsprachigen Tagish bezeichneten sich später in Lingít Yoo X̲'atángi als Tagish Ḵwáan bezeichneten (Ḵwáan bedeutet in der Tlingit-Sprache in etwa „regionale Stammesgruppe“ bzw. „Stamm“) und identifizierten sich nun als eine „Tlingit-Stammesgruppe“ auf (ehemaligem) Tagish-Territorium bzw. mit Tagish-Vorfahren. Die benachbarten athabaskischsprachigen Kaska Dena und Südlichen Tutchone übernahmen die Sprache der Tlingit ebenfalls als Handelssprache bzw. gar als Muttersprache. Die zu den „Südlichen Alaska-Athabasken“ zählenden Dena'ina (Tanaina) und Ahtna (Copper River Athabasken) übernahmen ebenfalls sehr viele Kulturtechniken und soziale Organisationen der südlich lebenden politisch-kulturell dominanten Tlingit-Völker und unterschieden sich hierdurch stark von den benachbarten „Nördlichen Alaska-Athabasken“.

  1. Origin of TLINGIT: Tlingit łi·ngít human being
  2. Tlingit. Abgerufen am 30. November 2019.
  3. George Thornton Emmons (Autor), Frederica de Laguna (Hrsg.): The Tlingit Indians. Anthropological Papers of the American Museum of Natural History, 70. University of Washington Press, Seattle 1991, S. 205, 266, ISBN 978-0295970080
  4. Eine Karte des traditionellen Gebiets findet sich hier (PDF, 548 kB): Traditional Tlingit Country (PDF; 559 kB)

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