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Value Gap

Das „Value Gap“ (wörtlich „Wertlücke“; sinngemäß Wertschöpfungslücke[1]) ist ein Schlagwort aus der rechtspolitischen Debatte um das Urheberrecht. Der Begriff verweist auf ein behauptetes Wertschöpfungsungleichgewicht zwischen den Inhabern von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten auf der einen Seite und den Betreibern von Internetseiten, auf denen von Nutzern hochgeladene Medieninhalte bereitgehalten werden, auf der anderen Seite: Die Kreativwirtschaft leiste durch die Schaffung von Inhalten den Löwenanteil an der Wertschöpfung, doch würden die Verwertungserlöse in erheblichem Umfang von den Plattformbetreibern an sich gezogen.[2] Aufgrund zu weitgehender gesetzlicher Haftungs- und Überwachungserleichterungen sei es diesen nämlich möglich, die von ihren Nutzern unrechtmäßig hochgeladenen Inhalte umfassend kommerziell auszuwerten, ohne die Rechteinhaber an den so erzielten Einnahmen zu beteiligen.[3] Der so behaupteterweise hervorgerufene „Wertabfluss“ wird bisweilen auch als Transfer of Value bezeichnet.[4]

  1. Barudi, „Value Gap“? – Zur Debatte um das Haftungsregime für Hosting-Dienste in Bezug auf Urheberrechtsverletzungen, 2017, op. cit., S. 165.
  2. Bixio, Differenti discipline applicabili ai nuovi modelli di business dell’industria musicale, 2018, op. cit., S. 111 f.; Dusollier, Intermédiaires et plateformes de l'Internet, cet éléphant dans le salon du droit d’auteur, 2018, op. cit., S. 166.
  3. Ähnlich Matthias Leistner und Axel Metzger, Eine neue Lösung für das Urheberrecht, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Januar 2017, S. 13. Zu gewissen definitorischen Schwankungen: Barudi, „Value Gap“? – Zur Debatte um das Haftungsregime für Hosting-Dienste in Bezug auf Urheberrechtsverletzungen, 2017, op. cit., S. 164 ff.
  4. Siehe etwa Lucas-Schloetter, Transfer of Value Provisions of the Draft Copyright Directive (recitals 38, 39, article 13), 2017, op. cit.; GEMA, GEMA-Jahrbuch 2017/2018, Nomos, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8487-4478-7, S. 44

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