Der Wasserzementwert (kurz: w/z-Wert) bzw. der Wasserbindemittelwert (kurz: W/B-Wert) ist ein Kennwert bei der Zubereitung von Baustoffen mit hydraulischem Bindemittel.
Der w/z-Wert ist das Verhältnis zwischen der Masse des wirksamen Wassers und der Masse des Bindemittels. Der Bindemittelanteil wird in kg/m³ einer verdichteten Mischung berücksichtigt.
Das wirksame Wasser des Wasseranteiles ist die Summe aus dem Zugabewasser, der Eigenfeuchtigkeit der Gesteinskörnung und des Wassers zugegebener wässriger Zusatzmittel, abzüglich der von der Gesteinskörnung durch Poren aufgenommenen Wassermenge.
Insbesondere in der Betonherstellung ist der Wasserzementwert von hoher Bedeutung. Ein zu hoher oder zu niedrigerer Wert kann bestimmte Eigenschaften eines Betons verschlechtern.
In Österreich wird deshalb auch der Begriff Wasserbindemittelwert verwendet. Heutige Bindemittel enthalten häufig nicht nur Zement (Portlandzementklinker), sondern es werden auch Betonzusatzstoffe wie Hüttensand, Puzzolan, Flugasche, Kalkstein, Steinkohlenflugasche oder Silikastaub dem Portlandzement beigemischt, um Kosten zu reduzieren oder spezielle Eigenschaften im Beton zu begünstigen. Beispielsweise ist bei der Herstellung sehr massiver Bauwerke, wie Staumauern, eine langsamere Erhärtung erwünscht, um die bei der chemischen Reaktion entstehende Wärmeentwicklung zu reduzieren. Erreicht wird dies durch die Zugabe von Flugasche.
In Deutschland spricht man bei der Anrechnung von Zusatzstoffen vom äquivalenten Wasserzementwert (w/z)eq.
Zusatzstoffe des Typs II müssen ebenso wie flüssige Betonzusatzmittel ab einer Gesamtmenge von 3 l/m³ in der Berechnung des äquivalenten Wasserzementwertes berücksichtigt werden.[1]
Zur Bestimmung des Wasserzementwerts eines fertig gemischten Betons wird der Darrversuch genutzt.