Der Heiltumstuhl war ein von 1483 bis 1485 in Wien am Rande des Stephansplatzes errichtetes Gebäude zur liturgischen Präsentation von Reliquien und Kirchenschätzen. Er diente als Ersatz für den um 1486/88 abgetragenen Lettner des Stephansdomes, auf dem zuvor der Reliquienschatz von St. Stephan dem Volk zur Ablassgewinnung gezeigt worden war. Der Heiltumstuhl, der sich in einem weiten Bogen über die heutige Rotenturmstraße spannte, wurde 1699 als Verkehrshindernis abgerissen. Der umfangreiche Reliquienschatz von St. Stephan wird seit dem Jahr 1900 in der Valentinskapelle des Stephansdomes aufbewahrt.[1][2]