Als Wikinger werden die Angehörigen von schiffsreisenden, teilweise kriegerischen Personengruppen aus meist nordischen[1] Völkern des Nord- und Ostseeraumes während der Wikingerzeit (790–1070 n. Chr.) im mitteleuropäischen Frühmittelalter bezeichnet. Sie reisten bis ins Mittelmeer, nach Nordafrika, in den Nahen Osten und nach Nordamerika und hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die frühmittelalterliche Geschichte Skandinaviens, der Britischen Inseln, Frankreichs, Estlands und der Kiewer Rus.[2]
In der zeitgenössischen Wahrnehmung stellten die Wikinger nur einen kleinen Teil der skandinavischen Bevölkerung dar. Dabei können zwei Gruppen unterschieden werden: Die einen betrieben den ufernahen Raub zeitweise und in einem frühen Lebensabschnitt. Es waren junge Männer, die aus der heimatlichen Gebundenheit ausbrachen und Ruhm, Reichtum und Abenteuer in der Ferne suchten. Später ließen sie sich wie ihre Vorfahren nieder und betrieben die in ihrer Gegend übliche Wirtschaft. Von ihnen berichten die Sagas (Altnordische Literatur) und die Runensteine. Für die anderen wurde der ufernahe Raub zum Lebensinhalt. Ihnen begegnet man in den fränkischen, angelsächsischen und – für Wikingerstämme im Gebiet der heutigen Ukraine – ostslawischen sowie arabischen[3] Annalen und Chroniken. Sie kehrten bald nicht mehr in ihre Heimat zurück und waren in die heimatliche Gesellschaft nicht mehr integrierbar.
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