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Cirque Calder, im anglo-amerikanischen Sprachraum Calder’s Circus, war das erste Hauptwerk des US-amerikanischen Künstlers Alexander Calder (1898–1976). Der 1926–1931 in Paris entstandene Miniaturzirkus unterscheidet sich deutlich von Calders weitaus bekannteren Mobiles und Stabiles, die in zahlreichen namhaften Museen ausgestellt sind. Die kaum 15 cm großen, grob gearbeiteten Zirkusfiguren übten ihre Faszination erst durch die Animation ihres Schöpfers aus. Jede Aufführung war einzigartig, womit der Cirque der Kunstform Performance Art zugeschrieben wird. Neben seiner Spontaneität verschafften auch Komik und Direktheit dem Amerikaner Zugang zur Avantgarde der französischen Kunstmetropole. Zu seinen Vorstellungen kamen angesehene Künstler und Literaten wie Fernand Léger, Piet Mondrian, Joan Miró, Man Ray und Jean Cocteau. Dokumentiert sind etwa siebzig Inszenierungen, die meisten in Paris und etwa dreißig in den Vereinigten Staaten. Die Zuschauer wurden aufgefordert, die kleinen Akteure anzufeuern. Das von Grammophonmusik begleitete Spektakel konnte bis zu zwei Stunden dauern. Die letzte Aufführung fand 1961 in Frankreich in Saché statt. Aufbewahrt wird die ca. siebzig Exponate umfassende Zirkustruppe seit 1982 im Whitney Museum of American Art in New York. – Zum Artikel …