Wilhelm Rudolf Kutter (* 23. August 1818 in Ravensburg; † 6. Mai 1888 in Bern) war ein Ingenieur für Wasserbau und Kanalsysteme.
Zusammen mit Emile Ganguillet entwickelte er eine empirische Fließformel zur Berechnung der Wasserbewegung in Kanälen unter Berücksichtigung von Reibungsverlusten:
Die mittlere Flussgeschwindigkeit v wurde dargestellt als:
,
in Abhängigkeit von
- dem mittleren hydraulischen Radius R
- dem Gefälle
- der Fallhöhe h
- der (diagonalen) Länge L des betrachteten Streckenabschnittes
- einer Proportionalitätskonstante
- empirischen Konstanten a, l und m; für das Metermaß wurden die Konstanten bestimmt als a = 23, l = 1,00 und m = 0,0155.
- einem Koeffizienten n, der von der Rauheit des benetzen Umfanges abhängt; er nimmt Werte an zwischen
- 0,010 (für Kanäle mit glatter Holz- oder Zementverkleidung) und
- 0,030 (für Gewässer mit groben Geschiebe und Wasserpflanzen).
Kutter war beteiligt an der Ausführung Juragewässerkorrektion im Seeland bei Biel/Bienne. Als Dank erhielt er das Bürgerrecht von Biel/Bienne, wo es zu seinen Ehren ein Wilhelm-Kutter-Weg gibt. Die Familie ließ sich daraufhin in der Schweiz nieder; sein Sohn Hermann Kutter war ein bedeutender Schweizer Theologe.