Wohlbefinden (englisch well-being), auch Wohlergehen genannt, ist im allgemeinen Sprachgebrauch ein gutes körperliches und/oder seelisches Befinden, also ein Zustand ohne Befindlichkeitsstörung, „in dem es jemandem gut geht“ (Duden).[1] Das Wohlbefinden hängt eng mit der Lebensqualität zusammen.
Das Wohlbefinden ist heute der Schlüsselbegriff in den internationalen wie nationalen Diskussionen um Wohlstand und nachhaltige Entwicklung von Menschen und Gesellschaften in Wissenschaft, Politik und der breiten Öffentlichkeit. Als ganzheitlicher Wohlstandsindikator ist das Konzept des Wohlbefindens Ausdruck eines neuen Verständnisses von Wohlstand und gesellschaftlicher Teilhabe. Das klassische Modell wurde um Aspekte wie Lebensqualität und Nachhaltigkeit erweitert. Heute werden vielfältige Dimensionen des Wohlbefindens in den theoretischen Konzepten und Messverfahren berücksichtigt, die nicht zuletzt als Grundlagen und Bezugspunkte gesellschaftspolitischer Maßnahmen herangezogen werden. Das Kernproblem ruht in der Frage, wie man Wohlbefinden und Entwicklung auf der Grundlage eines soliden und umsetzbaren theoretischen Konzepts adäquat messen kann.
Wohlbefinden ist ein zentrales Thema der Psychologie, insbesondere der positiven Psychologie, deren Ziel es ist, die Faktoren zu ermitteln, die zum menschlichen Wohlbefinden beitragen. Nach einem Vorschlag von Martin Seligman bestehen diese Faktoren darin, positive Emotionen zu erleben, aktiv zu leben, gute Beziehungen zu anderen Menschen zu haben, Sinn im eigenen Leben zu finden und bei der Verfolgung der eigenen Ziele ein Gefühl des Erfolgs zu haben.[2]
Philosophische Theorien des Wohlbefindens versuchen zu bestimmen, was für alle Formen des Wohlbefindens wesentlich ist. Nach der Theorie des Welfarismus ist Wohlbefinden das, was für jemanden intrinsisch wertvoll und gut ist. Laut dem Welfarismus gibt es neben dem Wohlbefinden keine anderen Werte.[3] Das Wohlbefinden spielt auch in der Ethik eine wichtige Rolle, da das, was wir tun sollen, auch davon abhängt, wie es sich auf das Wohlergehen anderer Menschen auswirkt.[4]
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