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Wolfgang Leonhard

Wolfgang Leonhard (1990)

Wolfgang Leonhard (* 16. April 1921 in Wien als Wladimir Leonhard (seit 1945 trug er den Vornamen Wolfgang); † 17. August 2014 in Daun[1]) war ein deutscher Historiker und Publizist. Seine Mutter Susanne Leonhard emigrierte 1935 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten mit ihm in die Sowjetunion, wo sie ein Jahr später im Verlauf von Stalins Terrorkampagne verhaftet und zu zwölf Jahren Arbeitslager in Sibirien verurteilt wurde. Der junge Wladimir blieb in Moskau, besuchte als Internat geführte Kaderschulen und wurde zum Kommunisten erzogen. Im April 1945 wurde er mit der Gruppe Ulbricht in die Sowjetische Besatzungszone in Ostdeutschland geflogen, wo er sich mit der stalinistischen SED überwarf und daraufhin nach Jugoslawien flüchtete. Von dort ging er in die Bundesrepublik Deutschland und veröffentlichte dort 1955 das Buch Die Revolution entläßt ihre Kinder über seine Erlebnisse. Er studierte und wurde Professor für Geschichte in den USA. Leonhard galt als einer der führenden Kenner der Sowjetunion, der DDR und des Kommunismus. Von 1968 bis zu seinem Tod war er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Seinen Lebensabend verbrachte er in Manderscheid in der Eifel.

  1. Russlandexperte Wolfgang Leonhard ist tot (ZEIT Online, 17. August 2014)

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