Die Worttrennung oder auch Wortzerlegung (in Österreich: das Abteilen), also das Aufteilen von – meist längeren – Wörtern, dient in Alphabetschriften der verbesserten Raumausnutzung beim hand- und maschinenschriftlichen Zeilenumbruch. Die Worttrennung folgt festen orthografischen Regeln.
Der Ausdruck Silbentrennung, der dasselbe bezeichnet, ist im Hinblick auf solche Sprachen problematisch, bei denen die Worttrennung mit der phonologischen oder phonetischen Gliederung in Silben oft nicht übereinstimmt, z. B. die englische. Im Deutschen richtet sich jedoch die Worttrennung primär nach den Sprechsilben.[1]
Am Zeilenende wird aus ökonomischen (ein Wort passt nicht mehr vollständig auf eine Zeile) und ästhetischen Gründen (die Seite wird gleichmäßiger gefüllt) getrennt. In vielen Sprachen – darunter auch der deutschen – sind die Hauptgrundlage für die Worttrennung die Zerlegung zusammengesetzter Wörter in ihre Bestandteile und die anschließende Zerlegung nach Silben.
Eine in der deutschen und manchen anderen Sprachen verwendete andere Grundlage der Worttrennung beim Schreiben ist die Trennung entsprechend etymologischer Prinzipien, das heißt die Trennung aufgrund der ursprünglichen Zusammensetzung (also der ursprünglichen Sprechsilben) in der eigenen oder der entlehnten Sprache. Diese Art der Worttrennung basiert auf der Zerlegung in Wortbestandteile, die nicht immer mit der Zerlegung in Silben als phonetische Einheiten übereinstimmt. Die Sprachwissenschaft definiert die Silbe als kleinste Lautgruppe im natürlichen Sprechfluss. Sie ist eine phonetische und keine Sinneinheit. Das bedeutet, dass die Einteilung in Silben oft nicht mit der Einteilung in bedeutungstragende Einheiten (Morpheme) übereinstimmt. Unter anderem durch den unauflösbaren Konflikt zwischen morphologischen und phonetischen Prinzipien ist die Worttrennung beispielsweise in der englischen Sprache so kompliziert, dass dies auch in englischsprachigen Ländern in der Schule nur selten und auch dann nur flüchtig erläutert wird. Selbst im Internet findet man fast keine Information hierzu, außer dem schon in der Schule üblichen Rat, im Wörterbuch nachzuschlagen. Darüber hinaus gibt es auch hier Unterschiede zwischen britischen und US-amerikanischen Gepflogenheiten und Regeln. Durch die nur sehr schwache Korrespondenz zwischen Lauten und Buchstaben im Englischen ist es jedoch ohne eine drastische Rechtschreibreform unmöglich, die Worttrennung einfacher, das heißt phonetischer zu gestalten.