Abelisauroidea

Abelisauroidea

Majungasaurus

Zeitliches Auftreten
Mitteljura bis Oberkreide (Aalenium bis Maastrichtium)[1]
174,1 bis 66 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Dinosaurier (Dinosauria)
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Theropoda
Ceratosauria
Neoceratosauria
Abelisauroidea
Wissenschaftlicher Name
Abelisauroidea
Novas, 1989
Velocisaurus, ein Vertreter der Noasauridae (Rekonstruktion basiert größtenteils auf Masiakasaurus und Noasaurus)
Rajasaurus, ein Vertreter der Abelisauridae

Die Abelisauroidea sind ein Untertaxon der Ceratosauria innerhalb der theropoden Dinosaurier (Theropoda). Sie kommen vom frühen Mitteljura (Aalenium) bis zum Ende des Mesozoikums (Maastrichtium) vor.

Die Abelisauroiden gliedern sich in zwei Hauptgruppen: die Noasauridae und die Abelisauridae. Daneben umfassen sie noch einige basale (ursprüngliche) Gattungen. Als ältester sicherer Vertreter der Abelisauroiden gilt Eoabelisaurus aus dem frühen Mitteljura Argentiniens. Der bisweilen ebenfalls als Abelisauroide klassifizierte Berberosaurus[2] aus dem Unterjura (Pliensbachium) von Marokko könnte auch ein sehr basaler Vertreter der Ceratosauria sein und außerhalb der Abelisauroidea stehen.

Die Abelisauroiden sind insbesondere in der Kreide der Südkontinente (Gondwana) weit verbreitet und waren dort wichtige Faunenelemente der terrestrischen Ökosysteme. Speziell die Abelisauridae weisen hinsichtlich ihres Körperbaus deutliche Parallelen zu den in der Kreide der Nordkontinente weit verbreiteten Tyrannosauroiden auf, beispielsweise Riesenwuchs, stark verkürzte Vordergliedmaßen sowie einen kräftig ausgebildeten, anteroposterior ausgerichteten Fortsatz am distalen Ende des Schambeins (engl. „pubic foot“), und besetzten offenbar auf den Südkontinenten stellvertretend deren ökologische Nische als Spitzenprädatoren.[3] Die Noasauridae, sind hingegen ursprünglicher gebaut. Sie sind eher klein, vergleichsweise grazil und besitzen relativ lange Vordergliedmaßen.[4] Abelisauroiden sind auf den Nordkontinenten bisher fast ausschließlich aus der Kreide Frankreichs bekannt (Genusaurus, Arcovenator, Tarascosaurus).[1]

Die Abelisauroiden waren eine bis zum Ende der Kreidezeit erfolgreiche Gruppe, fielen dann aber, gemeinsam mit vielen anderen mesozoischen Lebensformen, dem Massenaussterben an der Kreide-Tertiär-Grenze zum Opfer.

  1. a b Datenblatt der Abelisauroidea in der Paleobiology Database.
  2. Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs. Princeton University Press, Princeton NJ 2010, ISBN 978-0-691-13720-9, S. 78.
  3. Thomas R. Holtz Jr.: Theropoda. In: Michael K. Brett-Surman, Thomas R. Holtz, James O. Farlow (Hrsg.): The Complete Dinosaur. 2. Auflage. Indiana University Press, Bloomington IN 2012, ISBN 978-0-253-35701-4, S. 354.
  4. Federico L. Agnolin, Pablo Chiarelli: The position of the claws in Noasauridae (Dinosauria: Abelisauroidea) and its implications for abelisauroid manus evolution. In: Paläontologische Zeitschrift. Band 84, Nr. 2, 2010, S. 293–300, doi:10.1007/s12542-009-0044-2

Abelisauroidea

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