Agricola Akademischer Verein

Agricola Akademischer Verein
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschule/n: RWTH Aachen, FH Aachen, TU Clausthal
Gründung: 10. Dezember 1878
Gründungsort: Berlin
Korporationsverband: Dachverbandslos
Kürzel: AV
Farben:
Art des Bundes: Gemischtbund
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Für Recht und Wahrheit
Mitglieder insgesamt: 263 (Stand 2020)
Aktive: 17 (Clausthal)
24 (Aachen)
(Stand 2020)[1]
Website: www.agricola.de

Der Agricola Akademischer Verein e. V. wurde als Akademischer Verein Schlägel und Eisen am 10. Dezember 1878[2] an der Bergakademie Berlin als Studentenverbindung für Berg- und Hüttenleute gegründet. Schlägel und Eisen weist viele Parallelen zum älteren Berg- und Hüttenmännischen Verein auf. Die Beziehung zwischen den beiden Bünden war neben gemeinsamen Festivitäten und beruflicher Kooperation von gegenseitiger Konkurrenz geprägt.[3]

Der Name geht auf Georgius Agricola, den Begründer der Geowissenschaften zurück. Heutzutage gliedert er sich in zwei Untervereine, den A.V. Agricola Aachen und den A.V. Agricola Clausthal, sowie den Trägerverein A.V. Agricola Essen. Die beiden Untervereine sind frei zugänglich für Studenten jeglichen Geschlechts naturwissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Studienrichtung. In dem Trägerverein A.V. Agricola Essen werden bereits absolvierte Mitglieder der beiden anderen Standorte aufgenommen. Der A.V. Agricola ist betont studienorientiert, nichtschlagend, nicht farbentragend, dachverbandslos und unpolitisch.

Der Verein ist aufgrund des Doppelcharakters als Verbindung wie berufsständische Vereinigung eines der zentralen Netzwerke der deutschen Montanindustrie und war insbesondere im Umfeld der frühen Jahre der Bundesrepublik bedeutend. Die Mitglieder gehörten zum Beispiel als Bergassessoren zum Fachbeamtentum und waren damit, wie durch das spezifisch bergmännische Selbstverständnis, von klassischen Akademikern und Freien Berufen deutlich abgegrenzt. Die enge interne Verflechtung über die studentischen Verbindungen an den ABC-Standorten Aachen, Berlin und Clausthal – inklusive des Akademischen Vereins Schlägel und Eisen[3] – in Kombination mit dem beruflich stark ausgeprägten Selbstbewusstsein und einer ausgeprägten Festkultur führte zu einem exklusiven Zusammengehörigkeitsgefühl und Corpsgeist.[4]

Vereinshaus des A.V. Agricola Aachen
Vereinshaus des A.V. Agricola Clausthal
  1. 77. Mitteilungsblatt A.V. Agricola, März 2020, S. 58/59.
  2. E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 122.
  3. a b Barbara Dorothea Michels: Fachbeamtentum und bürgerliche Vergesellschaftung. 16. Mai 2013 (rub.de [abgerufen am 20. Februar 2023]).
  4. Barbara Dorothea Michels: Fachbeamtentum und bürgerliche Vergesellschaftung: Der berg- und hüttenmännische Verein (S. 139) zitiert dazu A.V. Schlägel und Eisen (Hrsg.): 110 Jahre A. V. Schlägel und Eisen. Geschichte des Akademischen Vereins Schlägel und Eisen 1878 bis 1988. Michael Farrenkopf, Zwischen Bürgerlichkeit, Beamtenstatus und berufsständischer Orientierung. Die höheren preußischen Bergbeamten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: DER ANSCHNITT 47, 1995, S. 2–25.

Agricola Akademischer Verein

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