Arier

Der Ausdruck Arier (Sanskrit आर्य ārya,[1] avestisch airiia, altpersisch ariyā[2][3]) von einer indogermanischen Wurzel *ar- mit unsicherer Bedeutung)[4] ist unter anderem eine Selbstbezeichnung von Sprechern indoiranischer Sprachen. Das Adjektiv dazu lautet arisch, gelegentlich auch arianisch im Sinne von „iranisch“[5] (vgl. aber arianisch). Seit dem 19. Jahrhundert wurden europäische Lehnformen des Wortes Arier in der vergleichenden Sprachwissenschaft verwendet und von dort auch auf andere Bereiche übertragen. Es wurde in den Rasseideologien des 19. und 20. Jahrhunderts zur Bezeichnung von Angehörigen bestimmter Menschengruppen adaptiert, die nach Zugehörigkeit zu einer „Rasse“ bzw. „Herrenrasse“ definiert wurden.

  1. Monier Monier-Williams: A Sanskrit-English Dictionary etymologically and philologically arranged with special reference to cognate Indo-European languages, Clarendon Press, Oxford 1898, S. 152, s. v. अर्य [1]; Otto Böhtlingk: Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung, St. Petersburg 1879–1889, Band 3, S. 1115–1/2, s. v. अर्य [2].
  2. Rüdiger Schmitt: Aryans. In: Encyclopaedia Iranica. Band 2, 1987, S. 684.
  3. vgl. auch Rüdiger Schmitt: Zu dem „arischen Ahura-mazdā“. In: Studia Iranica. Band 20, 1991, S. 189–192.
  4. H. W. Bailey: Arya. In: Encyclopaedia Iranica. Band 2, 1987, S. 681 f. Herleitungsversuche finden sich bei Paul Thieme: Der Fremdling im Ṛgveda. Eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und arya (= Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes. Band 23,2). Leipzig 1938; Oswald Szemerényi: Studies in the Kinship Terminology of the Indo-European Languages (= Acta Iranica. Band III/16). Brill, Leiden 1977, S. 103–147.
  5. Vgl. Rüdiger Schmitt: Einleitung. In: Rüdiger Schmitt (Hrsg.): Compendium Linguarum Iranicarum. Reichert, Wiesbaden 1989, S. 1 ff., hier: S. 2 f.

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