Autopoiesis oder Autopoiese (altgriechisch αὐτός autos, deutsch ‚selbst‘ und ποιεῖν poiein „schaffen, bauen“) ist der Prozess der Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems.
In der Biologie stellt das Konzept der Autopoiesis einen Versuch dar, das charakteristische Organisationsmerkmal von Lebewesen oder lebenden Systemen mit den Mitteln der Systemtheorie zu definieren. Der vom chilenischen Neurobiologen Humberto Maturana geprägte Begriff wurde in der Folge seiner Veröffentlichungen aufgebrochen und für andere wissenschaftliche Disziplinen abgewandelt und fruchtbar gemacht, darunter die Soziologische Systemtheorie.
Das Konzept der Autopoiesis ist eine Teilmenge des allgemeiner gültigen ontologischen Konzepts der emergenten Selbstorganisation. Es betont besonders den phänomenologischen Prozess der kontinuierlichen Selbsterschaffung und -erhaltung, durch den ein System seine eigene Identität und Struktur bewahrt.
Das Gegenteil ist Allopoiesis.