Avicenna

Miniatur des Avicenna

Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (persisch ابن سينا, arabisch أبو علي الحسين بن عبد الله ابن سينا, DMG Abū ʿAlī al-Ḥusain b. ʿAbd Allāh ibn Sīnā; geboren kurz vor 980[1]:S. 10 in Afschana[2] bei Buchara in Chorasan; gestorben im Juni 1037 in Hamadan), kurz Ibn Sina und, vermutlich über eine Zwischenstufe wie Aven Zina,[3]:S. 135 latinisiert Avicenna, war ein persischer Arzt, Naturwissenschaftler, aristotelisch-neuplatonischer Philosoph, Dichter, sunnitisch-hanafitisch ausgebildeter Jurist bzw. Faqīh, Mathematiker, Astronom, Alchemist und Musiktheoretiker sowie Politiker. Er verfasste Werke in arabischer und persischer Sprache.

Avicenna zählt zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit, tauschte sich philosophisch mit dem berühmten Gelehrten al-Bīrūnī aus, galt bis weit ins 16. Jahrhundert als medizinisch-philosophische Autorität und hat insbesondere die Geschichte und Entwicklung der Medizin maßgeblich mitgeprägt. Einige seiner philosophischen Ausarbeitungen wurden von späteren Mystikern des Sufismus rezipiert.[3]:S. 130 f. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören das Buch der Genesung (Kitāb aš-šifā’) und der fünfbändige Kanon der Medizin (Qānūn fī aṭ-ṭibb), welcher, vor allem die griechisch-römische Medizin zusammenfassend, über fünf Jahrhunderte international zu den führenden medizinischen Lehrbüchern gehörte.

  1. Jorit Wintjes: Einführung. In: Konrad Goehl: Avicenna und seine Darstellung der Arzneiwirkungen. Baden-Baden 2014, S. 5–27.
  2. persisch افشانه, DMG Afšāna, usbekisch Afshona.
  3. a b Gotthard Strohmaier: Avicenna. München 1999.

Avicenna

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