Babismus

Der Schrein des Bab (Hängende Gärten der Bahai in Haifa, Israel)
Das Haus des Bāb in Schiras, in dem er sich Mulla Husayn offenbarte, wurde zerstört und mit einer Moschee bebaut

Der Babismus (persisch بابی ها bābi hā, DMG bābī hā, Bahai-Transkription Bábí há), auch Bābi-Religion, ist eine vom Bāb begründete Religion, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Iran entstand und in der Folge in der Bahai-Religion aufging.[1] Der Religionsstifter Bāb strebte soziale Reformen zugunsten benachteiligter Bevölkerungsgruppen und eine bessere gesellschaftliche Stellung der Frau an. Er kündigte das baldige Kommen eines weiteren Gottesboten an, der ein Zeitalter des Friedens und der Gerechtigkeit prägen werde. Die allermeisten Bābi erkannten später den Anspruch von Bahāʾullāh an, ebendieser Verheißene zu sein und wurden als Bahai bekannt.

Die Zahl der Personen, die Bābi blieben, auch „Azali“ genannt, ist nicht bekannt. Manche Schätzungen belaufen sich auf wenige tausend Angehörige, welche größtenteils im Iran leben sollen.[2] Ebenfalls ist nichts von der Existenz einer heutigen Azali-Gemeinde bekannt.[3]

Als Heilige Schriften gelten die vom Bāb verfassten Werke wie die „arabische Erklärung“ (al-Bayan al-’Arabi) und die „persische Erklärung“ (Bayan-i farsi), das „Buch der Namen“ (Kitab-i Asma), die „Sieben Beweise“ (Dala’il-i Sab’ih), das Kitab-i panj sha’n und der Qayyūm al-Asmā.

  1. Abbas Amanat: Resurrection and Renewal: The making of the Babi movement in Iran, 1844-1850. Hrsg.: Cornell University Press. Ithaca/London 1989.
  2. David Barrett: The New Believers. Cassell & Co, London, UK 2001, ISBN 0-304-35592-5, S. 246.
  3. Margit Warburg: Citizens of the World. A History and Sociology of the Baha'is from a Globalisation Perspective, Numen Book Series. Studies in the History of Religions Bd. 106, Leiden 2006, S. 177.

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