Berber

Nomadischer Berber in Marokko
Demonstration von Berbern in einer marokkanischen Stadt, in der Mitte der politische Aktivist Nasser Zefzafi, 2017

Berber (berberisch ⵉⵎⴰⵣⵉⵖⵏ Imaziɣen, Schreibvariante Amazigh, Pl. Imazighen; arabisch الأمازيغ, DMG al-ʾAmāziġ oder بربر, DMG barbar) ist eine Sammelbezeichnung für die indigenen Ethnien der nordafrikanischen Länder Algerien, Libyen, Mauretanien, Marokko und Tunesien, die sich sprachlich und kulturell mehr oder weniger von den arabisierten Mehrheitsgesellschaften unterscheiden. Sie führen das Erbe der vorislamischen Völkergruppen Nordafrikas fort.[1] Außerdem leben Berber im östlichen Mali, nördlichen Niger und in der ägyptischen Oase Siwa. Etwa 36 Millionen Menschen in Nordafrika sprechen eine zu den afroasiatischen Sprachen gehörende Berbersprache (Tamaziɣt) als Muttersprache;[2] die Schätzungen zur Anzahl der Berber variieren jedoch zwischen 40 und 70 Millionen, da große Teile der Bevölkerung Marokkos und Algeriens, die Maghreb-arabische Dialekte sprechen, sich kulturell und ethnisch wenig von den Berbern unterscheiden oder erst in jüngster Zeit sprachlich arabisiert wurden, so dass eine klare Abgrenzung der Berber zur umgebenden Bevölkerung oft kaum oder gar nicht möglich ist.

  1. Willi Stegner (Hrsg.): TaschenAtlas Völker und Sprachen. 1. Auflage, Klett-Perthes, Gotha 2006, ISBN 978-3-12-828123-0. S. 169.
  2. Steven L. Danver, M. E. Sharpe (Hrsg.): Native Peoples of the World: An Encyclopedia. Mesa Verde Publishing, 2013, S. 23f.

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