Ein Bioschmierstoff (auch Bioöl genannt) ist ein umweltverträglicher Schmierstoff. Als Kriterium für die Umweltverträglichkeit wird meistens die biologische Abbaubarkeit herangezogen. Das gängigste Prüfverfahren dafür ist der Test nach OECD 301.[1] Dieser Test wird auch für die in diesem Bereich relevanten Umweltzeichen (Euromargerite, Blauer Engel) gefordert. Aber auch andere anerkannte Prüfverfahren, wie bspw. der CEC-L-103-12 können für den Nachweis der biologischen Abbaubarkeit herangezogen werden. Die Eignung des zu verwendenden Prüfverfahrens hängt auch von der verwendeten Basisflüssigkeit der Schmierstoffe ab.
Hergestellt werden Bioschmierstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Mineralöl mit schwermetallfreien Zusatzstoffen. Auch Mischungen aus beiden Rohstoffquellen sind möglich, die meisten am Markt vertretenen Produkte bestehen aus solchen Mischungen. Vor der breiten Anwendung von Kohle und Erdöl zur Herstellung von Schmierstoffen ab dem 19. Jahrhundert wurden ausschließlich Pflanzenöle und Tierfette zur Schmierung genutzt, beispielsweise in der Lagerung von Rädern an Pferdekarren oder an anderen mechanischen Reibungspunkten. Belegt ist auch die Verwendung von pflanzlichen Schmierstoffen im antiken Ägypten, um die Reibung der Transportschlitten beim Transport großer Steine zu verringern.[2]
Es gibt auch engere Definitionen, die nur die Produkte als Bioschmierstoffe bezeichnen, die zu mindestens 50 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. In diesem Zusammenhang wird auch von biogenen Schmierstoffen gesprochen. Bioschmierstoffe können in allen Anwendungsbereichen von Schmierstoffen Verwendung finden und entsprechende Produkte auf Erdölbasis ersetzen, haben jedoch aufgrund des häufig höheren Preises und des geringeren Bekanntheitsgrades nur einen relativ geringen Marktanteil.