Bionik

Flügel für Flugapparate
(Zeichnung von Leonardo da Vinci)

Die Bionik (ein Kofferwort aus Biologie und Technik) beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik. Ein bekanntes Beispiel aus der Geschichte dafür ist Leonardo da Vincis Idee, den Schlagflug auf eine Flugmaschine – den Ornithopter – zu übertragen. Ein Beispiel aus dem modernen Alltag ist der von Kletten inspirierte Klettverschluss. Der Bionik liegt die Annahme zugrunde, dass die belebte Natur durch evolutionäre Prozesse optimierte Strukturen und Prozesse entwickelt, von denen der Mensch lernen kann.[1]

Als interdisziplinäres Forschungsfeld zieht die Bionik Naturwissenschaftler, Ingenieure, Architekten, Philosophen und Designer an. In der Bionik geht es um systematisches Erkennen von Lösungen der belebten Natur; sie grenzt sich damit von der zweckfreien Naturinspiration ab. Ihr Ziel ist stets ein von der Natur getrenntes technisches Objekt oder Verfahren, wodurch sich die Bionik von Wissenschaften, die biologische Prozesse nutzen und erweitern, wie die Bioinformatik, Biophysik und Biochemie unterscheidet. Die Bionik leistet wichtige Beiträge zum Prozess der Biologisierung.

Synonym verwendet werden auch die Begriffe Biomimikry, Biomimetik oder Biomimese, die für die Nachbildung natürlicher Systeme durch den Menschen stehen[2] und sich herleiten aus griechisch βίος (bios), Leben, und μίμησις (mīmēsis), Imitation, bzw. μιμεῖσθαι (mīmeisthai), etwas imitieren, oder μῖμος (mimos), Schauspieler.

  1. Mutschler, H.-D.: Naturphilosophie. Kohlhammer, Stuttgart 2002, hier: 120f.
  2. Julian F. V. Vincent: Biomimetics: its practice and theory. In: Journal of the Royal Society Interface. 3. Jahrgang, Nr. 9, 22. August 2006, S. 471–482, doi:10.1098/rsif.2006.0127, PMID 16849244, PMC 1664643 (freier Volltext). Vorlage:Cite journal: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.

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