Brennelementfertigungsanlage Lingen

Die Brennelementfertigungsanlage Lingen ist eine Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen (Ems). In der Anlage werden zur Verwendung in Leichtwasserreaktoren (einer Bauform von Kernkraftwerken) Brennelemente hergestellt, die wesentliche Bauteile eines Kernreaktors sind und zusammen mit den sonstigen Einbauten den Reaktorkern bilden. Sie enthalten den Kernbrennstoff. Betreiber ist die Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF), eine Tochtergesellschaft der Framatome GmbH, (vormals Areva NP, jetzt Orano).[1] Die Gesellschaft entwickelt, lizenziert und fertigt nach eigenen Angaben nicht nur komplett einsatzbereite Brennelemente, sondern liefert auch Kernbrennstoff in Pulver- und Pelletform für Druck- und Siedewasserreaktoren sowie Forschungsreaktoren und entwickelt Zirkoniumprodukte.[2]

Am Standort Lingen sind rund 310 Arbeitnehmer beschäftigt sowie 25 Auszubildende und etwa 50 Mitarbeiter von Fremdfirmen.[3]

Nach der 2011 beschlossenen Energiewende aus Anlass der Reaktorkatastrophe von Fukushima und der geplanten schrittweisen Stilllegung von Kernkraftwerken in Deutschland richtete der Standort Lingen die Produktion zunehmend auf den Export von Brennelementen aus. Zu den Abnehmern zählen auch die wegen Sicherheitsmängeln in Kritik geratenen Atomkraftwerke Doel und Tihange in Belgien. Der Exportanteil liegt inzwischen bei 80–90 Prozent, nach etwas über 50 Prozent vor 2011.[4]

Obwohl laut Bundesumweltministerium Ende 2018 weder vonseiten des französischen Staates noch der Betreiberfirmen Planungen bekannt waren, „die Produktion von Kernbrennstoffen in der Anlage in Lingen zu reduzieren oder einzustellen“, wird in einem Schreiben[5] der Präfektur der südfranzösischen Region Okzitanien davon gesprochen, die Herstellung von Atombrennstoff solle zukünftig wieder „auf französisches Territorium“ zurückverlegt werden.[6]

  1. Fuel Business Unit Lingen site. framatom, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 14. Dezember 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.framatome.com
  2. Framatome in the world - Germany. framatom, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  3. Wilfried Roggendorf, Corinna Berghahn, Thomas Pertz und Sven Lampe: Keine Verletzten: Brand in der Lingener Brennelementefabrik ANF gelöscht | shz.de. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
  4. Thomas Pertz: Aus Areva wird Framatome: ANF in Lingen sieht sich für Zukunft gut gerüstet. Abgerufen am 6. Dezember 2018.
  5. Décision dispense d'étude d'impact après examen au cas par cas en application de l'article R. 122-3 du code de l'environnement. (PDF) 28. Juni 2018, abgerufen am 29. Dezember 2018 (französisch).
  6. Andreas Wyputta: Brennelementefabrik Lingen: Atomfabrik soll weg. In: Die Tageszeitung: taz. 19. Dezember 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 29. Dezember 2018]).

Brennelementfertigungsanlage Lingen

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