Brunichild (oder Brunehilde; * um 545/550; † 613) war eine Frankenkönigin westgotischer Herkunft. 566 wurde sie die Gattin des Merowingers Sigibert I., dem sie den Sohn Childebert II. und zwei Töchter gebar. Wegen der Ermordung ihrer Schwester Gailswintha durch Sigiberts Halbbruder Chilperich I. hegte sie gegen diesen und dessen Geliebte Fredegunde eine dauerhafte Feindschaft. Nach dem Tod ihres ersten Gemahls 575 heiratete sie in einer kurzlebigen Ehe einen Sohn Chilperichs, Merowech.
Zum zweiten Mal Witwe geworden, spielte sie ab 577 in Austrasien eine bedeutende Rolle und trat für ein starkes Königtum ein. Vorübergehend von feindlichen Aristokraten entmachtet, übernahm sie nach Chilperichs Ermordung (584) wieder die Obsorge für Childebert. 587 schlossen sie und ihr Sohn mit dem burgundischen König Guntram I. durch den Vertrag von Andelot ein wichtiges Bündnis. Nach Guntrams und Childeberts Tod 592 bzw. 596 wurde Brunichild in Austrasien und Burgund Regentin für ihre Enkel Theudebert II. und Theuderich II., musste sich jedoch dann nach Burgund zurückziehen und verlor um 602 ihren Einfluss in Austrasien. In Burgund gewann sie eine große Machtstellung und ging energisch gegen widerstrebende Adlige vor. Ihre Enkel hatten sich entzweit, wobei im folgenden Bruderkrieg schließlich Theuderich 612 die Oberhand behielt, aber schon im folgenden Jahr starb. Als Brunichild nun ihren unmündigen Urenkel Sigibert II. zum König proklamieren ließ und für ihn die Regentschaft übernahm, riefen rebellische austrasische Große Fredegundes Sohn Chlothar II. zu Hilfe, der nach der kampflosen Auflösung der gegen ihn entsandten burgundischen Armee Herr des gesamten Merowingerreichs wurde und Brunichild grausam hinrichten ließ.