Die Brynmawr Furniture Makers waren ein Möbelbauunternehmen, das zwischen 1929 und 1940 in der walisischen Stadt Brynmawr existierte. Es war Teil des sogenannten Brynmawr-Experiments, bei dem eine Gruppe von Quäkern versuchte, die nach einer schwerwiegenden Wirtschaftskrise weitgehend arbeitslosen Bevölkerung mit karitativen Hilfen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze zu helfen. Das Unternehmen wurde 1929 maßgeblich durch Paul Matt begründet, der bereits zuvor als Möbelbauer und -designer Erfahrung gesammelt hatte und in Südwales bereits mit den Quäkern zusammengearbeitet hatte. Zunächst stellte er Schulabgänger ein und brachte ihnen das Handwerk bei, später stießen auch arbeitslose Personen dazu. Die produzierten Möbel waren sowohl im Aussehen als auch in der Konstruktion einfach gehalten, werden aber dennoch als modern angesehen. Sie orientieren sich am Arts and Crafts Movement und später auch am Art déco. Für die Herstellung wurden zunächst zumeist Eichenschichtholz und danach vermehrt neben anderen Hölzern auch Walnussholz verwendet. Nachdem Matt zunächst 1931 Artur Basil Reynolds als Vorarbeiter ins Unternehmen geholt hatte, wurde letzterer nach Matts Weggang zwischen 1933 und 1935 neuer Leiter des Unternehmens. Die Geschäftsführung wurde dabei von An Order of friends übernommen, einer formalisierten Gemeinschaft, die seit Mitte der 1930er-Jahre als Muttergesellschaft des Brynmawr-Experiments diente.
Reynolds änderte den Stil Matts leicht ab und stellte das Unternehmen breiter auf, indem er beispielsweise bemalte Möbelstücke einführte. Zu diesem Zeitpunkt florierte das Unternehmen, das vor allem Quäker, Akademiker, Literaten sowie verschiedene Institutionen als Abnehmer vorweisen konnte. Im April 1937 zerstörte jedoch ein Brand die Fabrik des Unternehmens, das nun bis zur Eröffnung der wiederaufgebauten Fabrik in andere Produktionsstätten ausweichen musste. Dennoch konnten anschließend bis zu 50 Mitarbeiter beschäftigt werden. Nachdem man sich jahrelang auf den erarbeiteten Ruf des Unternehmens und verschiedene Marketingstrategien wie insbesondere temporären Ausstellungen verlassen hatte, eröffnete man 1938 in London einen eigenen Ausstellungsraum. Dieser musste jedoch bereits nach gut einem Jahr geschlossen werden, da infolge des Zweiten Weltkriegs nicht nur Material schwerer zu beschaffen war, sondern auch die Verkaufszahlen massiv sanken und das Unternehmen Verlust machte. Im Februar 1940 fand in Cardiff die letzte Ausstellung des Unternehmens statt, nur kurze Zeit später wurde das Unternehmen geschlossen, was auch das Ende des gesamten Brynmawr-Experiments bedeutete. Denn die Brynmawr Furniture Makers waren das erfolgreichste Unternehmen des Projekts. Verschiedene Exponate befinden sich heute in unterschiedlichsten walisischen Museen. Die Brynmawr Furniture Makers beeinflussten zudem ein ähnlich gelagertes Projekt in Boosbeck sowie der Meinung von Paul Matt nach auch die sogenannte Utility furniture, also die Möblierung, die seitens der britischen Regierung der betroffenen Bevölkerung im Zuge der Luftschlacht um England ausgehändigt wurde.