Die Bundeslade oder Bundestruhe (hebräisch אֲרוֹן הַבְּרִית ʔarōn habrīt, neuhebräisch: Aron habrit, auch hebräisch אֲרוֹן הָעֵדוּת ʔarōn hāʿedut, deutsch ‚Lade des Zeugnisses‘, hebräisch אֲרוֹן הַאֱלֹהִים ʔarōn haʔelohîm, deutsch ‚Gotteslade‘ oder einfach hebräisch הָאָרוֹן hāʔārōn, deutsch ‚die Lade‘) war gemäß der Tora ein heiliger Kultgegenstand der Israeliten, der nach Anweisung Gottes entworfen und hergestellt wurde, um unter anderem die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten (hebräisch עֲשֶׂרֶת הַדִּבְּרוֹת aseret ha-dibberot) aufzunehmen, die er Mose auf dem Berg Sinai übergeben hatte. Die Bundeslade galt nach dem Auszug aus Ägypten und während Israels Wüstenwanderung und der sogenannten Landnahme als Garant für Gottes Gegenwart inmitten des Volkes. Sie ist bis heute das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel (daher der Name „Bundeslade“). Berührt werden durfte sie nur von den Würdigsten und Hohepriestern. Jede unbefugte Berührung stellte ein Sakrileg dar und führte laut Überlieferung zum sofortigen Tod des Frevlers. Einen eindeutigen archäologischen Nachweis für die Existenz der Lade gibt es nicht.
Nach der biblischen Beschreibung (Ex 25,10–22 EU) war sie eine 130 × 80 × 80 cm (L × B × H) große, innen wie außen mit Gold überzogene Truhe aus Akazienholz, die mit goldenen Ringen versehen war, durch die zwei Tragestangen geführt wurden. Auf ihrer auch in Heb 9,4–5 EU ausführlich beschriebenen, abnehmbaren Deckplatte thronten zwei Cherubim, die schützend ihre Flügel gegeneinander und über die Platte ausbreiteten. Zwischen den Cherubim erschien die Herrlichkeit Gottes (Schechina). Verschiedene Bibelübersetzungen bezeichnen die Deckplatte, (כַּפֹּרֶת kapporæt) unterschiedlich, z. B. als Gnadenstuhl (Lutherübersetzung), als Versöhnungsdeckel (einige Ausgaben der Elberfelder Bibel) oder als Sühneplatte (Einheitsübersetzung). Sie war demnach ein Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und Menschen.
In Synagogen wird heute der Toraschrein, in dem die Tora-Rollen aufbewahrt werden, als „Heiliger Schrein“ (hebräisch אָרוֹן הקׄדֶשׁ ʔārōn haqodeš, neuhebräisch: Aron hakodeš) bezeichnet. Der Toraschrein steht an der Wand des Synagogenraumes, welche in Richtung Jerusalem weist.