Die Central Provinces (C. P.) waren eine 1861 geschaffene Provinz Britisch-Indiens, die sich ungefähr zwischen 17° 47' und 24° 27' N sowie 75° 57' und 84° 24' O erstreckte. Von ihren 292.265 km²[1][2] standen 211.800 km² unter direkter kolonialer Verwaltung, der Rest setzte sich aus Fürstenstaaten zusammen. Das Gebiet liegt im Wesentlichen auf drei hügeligen Plateaus mit Höhen von durchschnittlich 500 bis 700 Metern, die durch breite Täler, u. a. dem des bei Jabalpur entspringenden Narmada, Mahanadi und des Indrawati, unterbrochen werden. Richtung Chhattisgarh fällt es zur Ebene hin ab. Zur Kolonialzeit bestanden noch weit reichende, schwer zugängliche Dschungel, die das Rückzugsgebiet von Stämmen waren, unter denen im Osten das Volk der Gond dominierte, daher auch der alte Name dieser Region Gondwana. Die ethnische und linguistische Struktur war jedoch extrem divers.
Nach der Angliederung der seit 1903 von den Briten verwalteten Berar Province im Jahre 1936 hieß die Provinz bis 1950 Central Provinces and Berar. Nach der Unabhängigkeit Indiens 1947 wurden kleinere Fürstenstaaten an die Provinz angeschlossen und das Gebiet wurde 1950 unter dem Namen Madhya Pradesh ein Bundesstaat der neu gegründeten Republik Indien. Bei der administrativen Neuordnung und der Schaffung von Bundesstaaten entlang linguistischer Grenzen im States Reorganisation Act 1956 trat Madhya Pradesh die Region Vidarbha an den Bundesstaat Bombay ab und wurde andererseits durch angrenzende Gebiete im Norden und Westen vergrößert. 2001 wurde der Ostteil von Madhya Pradesh unter dem Namen Chhattisgarh ein eigenständiger Bundesstaat.