Die Chemehuevi oder Nüwüwü („Das Volk“, Singular: Nüwü) sind die südlichste Stammesgruppe der Südlichen Paiute, die eine regionale Dialektvariante des Colorado River Numic[1] der Südlichen Numic-Sprachen sprachen und leben im Südwesten der Vereinigten Staaten. Auf Grund ihrer Migration Anfang des 19. Jahrhunderts nach Süden zum Colorado River und der dortigen Übernahme kultureller Gebräuche der Fluss-Yuma werden sie heute meist als eigenständige Ethnie betrachtet.
Der heute allgemein gebräuchliche Name leitet sich von Camowév, Acimuev oder Achiimuuév („Jene, die mit Fischen spielen“) aus der Sprache der benachbarten Mohave (in Chemehuevi: Ayatawü genannt) ab, deren Sprache einer Variante des Fluss-Yuma-Zweigs der Cochimí-Yuma-Sprachen angehörte. Da die Chemehuevi kulturell bedingt keine Fische aßen, wurden sie von den benachbarten, fischessenden, Mohave verächtlich mit diesem Namen bezeichnet. Eine weitere Deutung des Stammesnamens leitet sich aus der Sprache der ebenfalls Yuma-sprachigen Quechan (Yuma) ab und wird als „Jene mit der Nase in der Luft wie ein Wegekuckuck“ wiedergegeben.
Kulturell standen sie den sog. Las Vegas Paiute Bands der Südlichen Paiute – den Kwiengomats, Nuaguntits, Pegesits, Tudinu – sowie später ihren engen Verbündeten, den Mohave, am nächsten. Sie können als Mittler zwischen dem Kulturareal des Großes Beckens sowie des Südwestens betrachtet werden.
Die Chemehuevi waren unter den Quechan auch als Mat-hatevach („die Nördlichen“), unter den Serrano als Yuakayam, bei den Oberen Pima (Tohono O’Odham und Akimel O’Odham) als Ahalakat („kleine Bögen“) und bei den Südlichen Paiute als Tantawás („die Südlichen“) bekannt; letztere Bezeichnung wurde manchmal seitens der Chemehuevi in Abgrenzung zu den nördlich lebenden Paiute ebenfalls benutzt.