Circa instans

Das nach seinen Anfangsworten so genannte Circa instans, auch De simplicibus medicinis (lateinisch für „Von den einfachen Arzneimitteln“), ist eine um 1150 oder kurz davor[1] entstandene Arzneidrogenkunde[2] über nicht zusammengesetzte Arzneimittel. Es gilt als ein zentrales Werk der Medizinschule von Salerno, umfasst etwa 270 Drogenmonografien (über damals als Simplicien bezeichnete Arzneidrogen), stellt einen Prototyp für spätere (formalisierte) Drogenmonografien[3] dar und ist als Vorläufer der ersten gedruckten Simplicidarien (Kräuterbuch-Inkunabeln) Vorgänger der großen, im Gegensatz zum Circa instans auch viele ausführliche Beschreibungen insbesondere von Pflanzen enthaltenden, Kräuterbücher des 15. und 16. Jahrhunderts anzusehen.[4][5]

  1. Gundolf Keil: „dits die beste raet die icker toe can gegeuen genomen vte platearise“. Quellenkundliche Anmerkungen zu Ypermans Medicine. In: Geneeskunde in nederlandstalige teksten tot 1600. Koninklijke Academie voor Geneeskunde van België, Brüssel 2012 (2013), ISBN 978-90-75273-29-8, S. 93–137, hier: S. 104, Anm. 69.
  2. Gundolf Keil: Circa instans. In: Verfasserlexikon, 2. Auflage. Band 1, Sp. 1282–1285 (und Band 2, Sp. 2094–2097).
  3. Gundolf Keil: Die medizinische Literatur des Mittelalters. In: Ria Jansen-Sieben (Hrsg.): Artes Mechanicae in middeleeuws Europa. Brüssel 1989 (= Archief-En Bibliotheekwezen in Belgie. Extranummer 34), S. 73–111, hier: S. 97.
  4. Christina Becela-Deller: Ruta graveolens L. Eine Heilpflanze in kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Würzburg 1994) Königshausen & Neumann, Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 65). ISBN 3-8260-1667-X, S. 220.
  5. Otto Beßler: Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 4–5, 42 und 104.

Circa instans

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