Copyleft

Das Copyleft-Logo. Es ist ein an der Vertikalen gespiegeltes Copyrightzeichen (©), eines also, das nach links statt nach rechts geöffnet ist. In Unicode ist 🄯 das Zeichen U+1F12F

Das Copyleft ist eine Klausel in urheberrechtlichen Nutzungslizenzen, die den Lizenznehmer verpflichtet, jegliche Bearbeitung des Werks (z. B. Erweiterung, Veränderung) unter die Lizenz des ursprünglichen Werks zu stellen. Die Copyleft-Klausel soll verhindern, dass veränderte Fassungen des Werks mit Nutzungseinschränkungen weitergegeben werden, die das Original nicht hat. Das Copyleft setzt voraus, dass Vervielfältigungen und Bearbeitungen in irgendeiner Weise erlaubt sind. Für sich gesehen macht es jedoch keine darüberhinausgehenden Aussagen über Art und Umfang der eigentlichen Lizenz und kann daher in inhaltlich sehr unterschiedlichen Lizenzen eingesetzt werden.

Copyleft kam ursprünglich bei Lizenzen für freie Software auf. Dort erzwingt es, dass Fortentwicklungen eines freien Ur-Programms wiederum frei sind und frei bleiben. Es verhindert so, dass Lizenznehmer das Programm durch proprietäre Erweiterungen in die proprietäre Domäne überführen. Microsoft hat in seiner eigennützigen Anti-Linux-Strategie das kritische Schlagwort viral für das Copyleft eingeführt, um das Bild eines Schädlings zu zeichnen, der alle Erweiterungen befalle und die Möglichkeit einer Entlohnung durch Lizenzgebühren bösartig abtöte, wodurch letztlich das geistige Eigentum von Firmen bedroht werde.[1] Die bekannteste Copyleft-Lizenz ist die GNU General Public License (GPL). Später fand das gleiche Prinzip auch bei Lizenzen für freie Inhalte Anwendung. Copyleft ist kein notwendiger Bestandteil einer Lizenz für freie Software. So hat etwa die BSD-Lizenz kein Copyleft, dennoch sind darunter freigegebene Programme freie Software.

Da der Lizenzgeber selbst nicht an sein eigenes Copyleft gebunden ist, kann er neue Versionen auch unter proprietärer Lizenz veröffentlichen oder Dritten dies erlauben (Mehrfachlizenzierung), sofern der Lizenzgeber alleiniger Inhaber der ausschließlichen Nutzungsrechte ist oder, wenn dies nicht der Fall ist, alle anderen Rechteinhaber zugestimmt haben.

  1. Craig Mundie: Speech Transcript – Craig Mundie, The New York University Stern School of Business. Microsoft, 3. Mai 2001, abgerufen am 17. November 2019 (englisch, Rede an der New York University Stern School of Business).

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