Die Ringe des Saturn (Sebald)

Die Ringe des Saturn. Eine englische Wallfahrt[1] ist ein Prosawerk des deutsch-britischen Autors W. G. Sebald aus dem Jahr 1995. Thema ist eine 6-tägige Fußwanderung im August 1992 durch einen Landstrich an der Ostküste Englands, der auf verschiedene Weise mit historischen Ereignissen und biografischen Entwicklungen nicht nur in England verbunden ist. Ein Jahr nach der Reise beginnt der Ich-Erzähler, seine Notizen zu vervollständigen und die vor und nach der Reise durchgeführten Recherchen zusammenzuführen. So entsteht ein Reisebericht, der zwar auch touristische, vor allem aber historische und biografische Zusammenhänge verfolgt, die die Marschlandschaft von Suffolk mit „Kalamitäten“ der Weltgeschichte[2] auf fast allen Kontinenten der Erde verknüpfen.

Die Ringe des Saturn verbinden das Sichtbare mit dem nahezu Unsichtbaren, mit den verdrängten, vergessenen und unter der Last der Gegenwart versunkenen Zusammenhängen. Dieses Werk zählt mit Sebalds ein ähnliches Anliegen verfolgendem Roman Austerlitz zu den Hauptwerken[3] des 2001 verstorbenen Autors. In ihnen seien die literarische Figur der Reise und die mit ihr verbundenen Nachforschungen das „generative Prinzip“ geworden.[4]

Saturn und seine Ringe gegen die Sonne aufgenommen (Cassini, 2006).
  1. W. G. Sebald: Die Ringe des Saturn. Eine englische Wallfahrt. In: Hans Magnus Enzensberger (Hrsg.): Die andere Bibliothek. Eichborn, Frankfurt a. M 1995, ISBN 3-8218-4130-3.
  2. Sebald: Die Ringe des Saturn. 1995, S. 366.
  3. Uwe Schütte hält die Ringe des Saturn im Vergleich mit Sebalds letztem, Aufsehen erregenden Werk Austerlitz für das gelungenere Werk. (Schütte, Das falsche Buch)
  4. So Susan Sontag über die Werke Sebalds, zitiert nach Jelena Spreicer, Der Raum der Vergangenheit, S. 109, 118.

Die Ringe des Saturn (Sebald)

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