Disease Mongering (deutscher Begriff Krankheitserfindung, eine Spezialform der Pathologisierung) ist ein politisches Schlagwort, mit dem ein unzulässiges Zuordnen normaler Lebensabläufe oder individueller (vermeintlicher) „Mängel“ wie etwa eine Glatzenbildung bei Männern zu therapiebedürftigen Krankheiten beschrieben wird. Im englischen Sprachraum gehört es unter anderem bei der Antipsychiatrie zu den gängigen Vokabeln.[2]
Im weiteren Sinne wird eine Krankheit fehldiagnostiziert, bei der es sich (jedenfalls bisher) lediglich um nicht krankhafte Varianten der Gesundheit handelt. So wird beispielsweise bei einer leichten Stimmungsschwankung oder normalen seelischen Reaktion eine Bipolare Störung angenommen[3], bei besonders lebhaften oder durch familiäre Konflikte belasteten Kindern eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung sowie bei leichtem Übergewicht eine Adipositas.[4]
Disease Mongering wird unter anderem auch von Scientology[5] bei deren Ablehnung speziell der Biopsychologie verwendet.