Flavius Domitius Modestus (geboren im 4. Jahrhundert vermutlich in Arabien; gestorben vor 390) war ein spätantiker römischer Advokat, Prätorianerpräfekt und Konsul des Jahres 372.
Der vermutlich aus Arabien stammende Modestus,[1] der seine Laufbahn wohl zunächst als Advokat begann, wurde bei dem Prätorianerpräfekt Anatolius im Jahr 357 Assessor.[2] Von 358 bis 362 war er unter den Kaisern Constantius II. und Julian comes Orientis, was mit ausgedehnten Reisen verbunden war.[3] In dieser Funktion zeigte er sich als Vorsitzender einer Kommission in Skythopolis als grausamer Richter. Im Anschluss war er in den Jahren 362/363 und abermals 369 praefectus urbi von Konstantinopel.[4] Während seiner Zeit als Prätorianerpräfekt per Orientem unter Kaiser Valens von 369 bis 377[5] wurde er für das Jahr 372 gemeinsam mit Flavius Arinthaeus zum Konsul ernannt.[6]
Modestus, der mit dem berühmten Rhetor Libanios freundschaftlich verbunden und wie dieser eigentlich Christ war, kehrte zwischenzeitlich zum alten Glauben zurück.[7] Dennoch hatte Valens in ihm einen durchsetzungsstarken Verfechter seiner gegen das Bekenntnis von Nicäa gerichteten Religionspolitik, die den Arianismus stärken sollte.[8] Ammianus Marcellinus[9] und Zosimos[10] setzten Modestus in ein ungünstiges Licht. Modestus starb vor dem Jahr 390.[11]
Sein Sohn Infantius ist für das Jahr 393 ebenfalls als comes Orientis bezeugt.[12]