Elfenbeintrompete

Elfenbeintrompete, auch Elfenbeinhorn, ist eine Naturtrompete, die aus dem Stoßzahn eines Elefanten hergestellt wird. Blasinstrumente aus dem Elfenbein von Mammuts oder Knochen sind seit dem Jungpaläolithikum nachgewiesen. In Afrika waren als Signalinstrumente bei der Jagd verwendete Elfenbeintrompeten wahrscheinlich seit langer Zeit verbreitet. Beschrieben wurden Elfenbeintrompeten durch Ibn Battūta im 14. Jahrhundert und seit dem 16. Jahrhundert durch europäische Reisende als Ritualinstrumente bei höfischen Zeremonien und als Insignien der Herrscher. Sie waren von der Westspitze Afrikas über Zentralafrika (Kongobecken) bis Ostafrika verbreitet. Derselben zeremoniellen Funktion dienten auch die zur afrikanisch-arabischen Swahili-Gesellschaft gehörenden großen siwa an der ostafrikanischen Küste. Die Tradition der quer geblasenen Elfenbeintrompeten wird noch in wenigen Regionen Afrikas gepflegt, vor allem bei den Aschanti in Westafrika, die bei besonderen Feierlichkeiten Ritualensembles (am bedeutendsten das ntahera) mit sieben Elfenbeintrompeten einsetzen.

Aus der Antike sind keine verlässlichen Angaben zu Elfenbeintrompeten überliefert. Im europäischen Mittelalter waren längs geblasene, reich verzierte Olifanten ein Standessymbol der Ritter. Sie wurden aus dem Byzantinischen Reich eingeführt und vor allem vom 10. bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts von muslimischen Handwerkern überwiegend in Süditalien angefertigt.

Eine stilistisch eigene Gruppe bilden die afro-portugiesischen Elfenbeintrompeten, die Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts im Auftrag europäischer Händler in Sierra Leone („sapi-portugiesisch“) und im Königreich Benin („bini-portugiesisch“) hergestellt wurden.

Ein Mangbetu im Nordosten des Kongo mit einer quer geblasenen Elfenbeintrompete, die paarweise in der Zeremonialmusik des Königs verwendet wurde. 1915

Elfenbeintrompete

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