FDGB-Pokal 1951/52 | |
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Pokalsieger | SV Deutsche Volkspolizei Dresden |
Finale | 14. September 1952 |
Finalstadion | Stadion an der Normannenstraße, Ost-Berlin |
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Der in der Fußballsaison 1951/52 ausgetragene dritte Wettbewerb um den FDGB-Fußballpokal nahm seinen Anfang in den fünf DDR-Ländern Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sowie in Ost-Berlin. In der Saison 1950/51 hatte es keine Pokalspiele gegeben, da die Funktionäre wegen der „Weltfestspiele der Jugend und Studenten“ in Ost-Berlin anderweitig beschäftigt waren.
Alle Pokalspiele wurden nach dem einfachen K.-o.-System ausgetragen, unentschiedene Begegnungen gingen in die Verlängerung und wurden, wenn danach immer noch kein Sieger feststand, wiederholt. Die Viertelfinalisten des auf Länderebene ausgespielten Fußballpokals qualifizierten sich für den DDR-weiten Wettbewerb, mussten aber durch zwei Qualifikationsrunden gehen. In der 1. Hauptrunde trafen sie auf die Mannschaften der zweitklassigen DDR-Liga und der Oberliga, der höchsten Liga im DDR-Fußball.
Im Achtelfinale, das im Anschluss an die Punktspielsaison ausgetragen wurde, waren noch fünf Ländervertreter dabei, die DDR-Liga hatte nur noch mit drei Mannschaften überlebt, und auch von den 19 Oberligateams waren nur noch acht übrig geblieben. Die Landesligisten Empor Wurzen-West und Eintracht Oranienburg dezimierten mit überraschenden Erfolgen über Aktivist Brieske-Ost (5:2) und Motor Wismar (3:2) das Oberligafeld um weitere zwei Mannschaften. Wurzen setzte seinen Siegesmarsch auch im Viertelfinale fort, dort gewann der sächsische Landesligist beim Oberligavierten Rotation Dresden 1:5.
Erst die SV Deutsche Volkspolizei Dresden setzte im Halbfinale mit 3:1 dem Wurzener Höhenflug ein Ende. Die zweite Halbfinalpaarung lautete Lokomotive Stendal – Einheit Pankow Berlin. Die Stendaler gewannen gegen den Oberligaabsteiger knapp mit 1:0. Einen Tag vor dem Finale teilte ein Vertreter der BSG Einheit Schwerin dem Referat Fußball, dem höchsten DDR-Fußballgremium mit, dass der von Schwerin nach Stendal gewechselte Jochen Giersch, der die letzten beiden Pokalspiele für Stendal bestritten hatte, keine Freigabe erhalten hätte. Lok Stendal wurde noch am gleichen Tag disqualifiziert und an seiner Stelle wurde Einheit Pankow für das Finale nominiert. Da die DDR-Sportführung bereits früher Berliner Mannschaften mehrfach bevorzugt hatte, kam auch in diesem Fall unter der Bevölkerung der Verdacht unlauterer Einflussnahme zugunsten der Berliner auf.