FFU-Kunstholz (von englisch Fiber reinforced Foamed Urethane, dt. faserverstärktes, geschäumtes Urethan) ist ein Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoff aus verstärktem Polyurethan (PUR), der in den 1970er Jahren in Japan entwickelt wurde.
Das Haupteinsatzgebiet von FFU-Kunstholz ist der Eisenbahnbau, wo es als Schwelle mit sehr langer Lebensdauer, hoher Beanspruchbarkeit und Resistenz gegen Flüssigkeiten eingesetzt wird. Darüber hinaus wird FFU-Kunstholz im Bauwesen im Bereich von Kläranlagen, Tunnelbau, Ankerwänden und im Wasserbau verwendet.
Im Bereich der Bahntechnik ergibt die Summe der Brücken-, Weichen- und Tunnelprojekte, an denen im Zeitraum von 1985 bis 2020 FFU-Kunstholzschwellen eingebaut wurden, eine Gleislänge von mehr als 1550 km, dies auf Trassen von Stadtbahnen und Gleisanlagen der Vollbahnen mit Achslasten mit bis zu 36 t. Die Streckenlänge der einzelnen Projekte (Brücken, Weichen, Tunnel) liegt in der Größenordnung von 10 m bis 500 m.
Der überwiegende Teil der in diesem Zeitraum verwendeten FFU-Kunstholzschwellen wurde am Hochgeschwindigkeitsnetz der Shinkansen und bei den regionalen Eisenbahnen und Metros in Japan eingesetzt. Seit 2004[1] werden FFU-Kunstholzschwellen in Europa eingesetzt. Im Jahr 2019 wurden in Europa ca. 20.000 FFU-Bahnschwellen verbaut.