Fetuin

Fetuine sind Blutproteine, die in der Leber gebildet und ins Blut sezerniert werden. Sie gehören zur großen Gruppe der Bindeproteine im Blut, die Transport und Verfügbarkeit von Substanzen verschiedenster Art im Blutkreislauf bewerkstelligen. Bekanntester Vertreter dieser Transportproteine ist das Serum-Albumin, das mengenmäßig häufigste Protein im Blutserum erwachsener Tiere. Fetuin kommt dagegen in fötalem Blut in besonders großen Mengen vor. Daher stammt auch der Name Fetuin (lat. fetus). In fötalem Rinderserum ist beispielsweise mehr Fetuin als Albumin enthalten, im Serum erwachsener Tiere dagegen viel mehr Albumin als Fetuin.

Röntgenbilder einer Fetuin-A knockout Maus (-/-) im Vergleich zu einer normalen Maus (+/+), dem sogenannten Wildtyp

Fetuine sind Mitglieder einer Familie von Proteinen, die in der Evolution durch Genverdopplung und Austausch von Gensegmenten aus dem kleineren Protein Cystatin hervorgingen. Fetuine gehören damit zur sogenannten Cystatin-Superfamilie von Proteinen, zu denen auch das Histidin-reiche Glykoprotein (HRG) und die Kininogene (KNG) gehören.

Humanes α2-HS-Glykoprotein (genetisches Symbol AHSG) ist synonym bekannt als α2-HS, A2HS, AHS, HSGA und Fetuin-A. Fetuin-A ist in einer Kopie im Genom vorhanden. 2000 wurde im Mensch-, Ratten- und Mausgenom das eng verwandte Fetuin-B entdeckt.[1] Wie Fetuin-A wird Fetuin-B überwiegend von der Leber gebildet, aber auch von einer Reihe weiterer sekretorischer Organe. Fetuine gibt es in allen bisher untersuchten Wirbeltier-Genomen einschließlich Fischen und Reptilien.

  1. E. Olivier, E. Soury, P. Ruminy, A. Husson, F. Parmentier, M. Daveau, J. P. Salier: Fetuin-B, a second member of the fetuin family in mammals. In: Biochem J. 2000 Sep 1;350, S. 589–597. PMID 10947975.

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