Fiori musicali (italienisch ‚Musikalische Blumen‘ oder ‚Musikalische Blüten‘), mit vollständigerem Titel: Fiori musicali di diverse compositioni, toccate, kyrie, canzoni, capricci, e recercari, in partitura ... (‚Musikalische Blüten verschiedener Kompositionen: Toccaten, Kyrie-Sätze, Kanzonen, Capricci, Ricercare, in Partitur ...‘[1]), ist eine berühmte Publikation des italienischen Komponisten Girolamo Frescobaldi (1583–1643). Die frühbarocke Sammlung trägt die Opuszahl 12 und wurde erstmals 1635 in Venedig bei Alessandro Vincenti veröffentlicht. Sie ist Kardinal Antonio Barberini (1607–1671) gewidmet. Zur damaligen Zeit arbeitete Frescobaldi am Petersdom in Rom.
Die Sammlung enthält siebenundvierzig liturgische Stücke für die Orgel in Form von drei Messen sowie zwei profane Werke. Der Inhalt wurde nach dem Caeremoniale Episcoporum jussu Clementis VIII, dem liturgischen Zeremonienbuch der Bischöfe von Papst Clemens VIII., komponiert, das zu Anfang des 17. Jahrhunderts vom Heiligen Stuhl herausgegeben wurde.
In der Sammlung werden im Rahmen dreier sechsteilig gegliederter Orgelmessen – den drei Zyklen: Sonntagsmesse, Apostelmesse und Marienmesse[2] – cantus-firmus-gebundene Sätze, Werke freien Stils (Toccaten), streng kontrapunktische Werke (Ricercari und Kanzonen), geistliche Werke sowie abschließend zwei Capricci über die weltlichen Melodien Bergamasca[3] und Girolmeta[4] miteinander kombiniert.
Die Stücke der Fiori musicali zählen zu den anspruchsvollsten Werken Frescobaldis. Herausragende Einzelstücke in der Sammlung sind beispielsweise im ersten Zyklus die Kanzone dopo l’epistola (vor der Epistel), das Ricercar dopo il credo (vor dem Credo), die Chromatische Toccata während der Elevation (Toccata cromatica per l’Elevatione)[5] und die Kanzone vor der Kommunion (Canzon post il Communione), außerdem die Bergamasca und das Capriccio sopra la Girolmeta.