Unter Flora (Plural: Floren; von lateinisch flora) versteht man nicht nur die Pflanzenwelt bzw. das Florenreich eines bestimmten Gebietes, sondern auch ein Verzeichnis sämtlicher dort vorkommender Pflanzenarten. Zur sprachlichen Abgrenzung wird häufig auch der Begriff Florenwerk benutzt.
Die Idee, sämtliche Pflanzenarten eines bestimmten Gebietes in einem Katalog aufzulisten, wurde erstmals im Jahr 1622 von Caspar Bauhin, Professor für Anatomie und Botanik an der Universität Basel in seiner Zusammenstellung Catalogus plantarum circa Basileam sponte nascentium verwirklicht. Zuvor waren nur Pflanzenkataloge verfasst worden, in denen die Pflanzengeographie nur eine untergeordnete Rolle spielte. Die Systematik war zu dieser Zeit ebenfalls noch nicht etabliert. Erstmals unter diesem Begriff veröffentlichte Simon Pauli der Jüngere 1648 die Flora Danica, Det er: Dansk Urtebog, sie enthielt neben einheimischen auch Gartenpflanzen.[1]
Seither wird von vielen Ländern die vollständige Erhebung und Zusammenstellung der Pflanzenvielfalt in ihrem Territorium gefördert, neben solchen nationalen Floren existieren jedoch auch Florenwerke für Großräume, so zum Beispiel die Flora of Tropical East Africa, die Flora Malesiana (Malesien) oder die Flora Neotropica (Neotropis).
Durch Überprüfungen in zeitlichem Abstand können Veränderungen in der Zusammensetzung, Gefährdungen oder Einwanderung von Neophyten festgestellt werden. Im Vergleich verschiedener Floren weltweit kann die Biodiversität eines Gebietes numerisch festgelegt werden. Diese ist im tropischen Regenwaldgürtel, innerhalb 15° nördlicher und südlicher Breite am höchsten. Sie beträgt meistens über 3000 Arten, in manchen Gebieten bis zu 10.000 Arten pro 10.000 Quadratkilometer.