Fluchtung

Als Fluchtung, Fluchten oder Alignement [a.li.ɲə.mɑ̃] (französisch für „Ausrichtung“, „schnurgerade Reihe“, „Bauflucht“) wird in der Vermessung das Ausrichten von Punkten entlang einer geraden Linie und das Einweisen in eine Gerade bezeichnet. Die Flucht ist hierbei die gerade Linie oder die Anordnung in gerader Linie. Einfluchten ist das Einweisen von einzelnen Punkten wie Fluchtstäben in eine Gerade, deren Anfangs- und Endpunkt signalisiert sind. Ausfluchten steht eher für das Ausrichten von mehreren Punkten entlang einer Geraden (Ausfluchten einer Geraden),[1] wird aber manchmal auch für das Verlängern einer Geraden verwendet.

Beim Fluchten wird in der Regel nur die horizontale Abweichung von der Bezugsgeraden betrachtet. Strenggenommen werden Punkte daher in eine vertikale Ebene eingefluchtet. Die Verfahren reichen vom Fluchten mit Fluchtstäben und bloßem Auge über die Verwendung eines Theodolits bis zu speziellen Fluchtungs- oder Alignierinstrumenten. Bei Deformationsmessungen ist auch das Bestimmen kleiner Abweichungen von einer Bezugsgeraden Gegenstand der Fluchtung.

Im Maschinenbau bedeutet das genaue Ausrichten von Bauteilen durch Ausfluchten oft auch die gleichmäßige Unterstützung von Achsen. Fluchtungsfehler z. B. durch kleine Bodenwellen können Abnutzung an Maschinen und Produktionsfehler verursachen. Im Handwerk spielt Fluchten ebenfalls eine Rolle, z. B. beim Eindrehen von Senkschrauben, bei der Passung einzelner Holzteile von Möbeln oder von flächigen Elementen wie etwa Außenverkleidungen beim Hausbau.

Die Deckpeilung in der Schifffahrt ist eine Fluchtung, bei der eine Linie aus zwei Markierungen verlängert wird.

  1. Ein- und Ausfluchten in diesem Sinn verwendet in: Heribert Kahmen: Vermessungskunde I. 17. Auflage. de Gruyter, Berlin / New York 1988, S. 51f.

Fluchtung

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