Franz von Assisi

Franz von Assisi
Das älteste, 1228 entstandene Bild Franziskus’ von Assisi, Fresko im Sacro Speco in Subiaco[1]
Das älteste, 1228 entstandene Bild Franziskus’ von Assisi,
Fresko im Sacro Speco in Subiaco[1]
Geboren 1181 oder 1182 (Assisi in Italien)
Gestorben 3. Oktober 1226 (Kapelle Portiuncula vor Assisi)
Heiligsprechung 16. Juli 1228 durch Gregor IX.
Festtag 4. Oktober (katholisch),
3. Oktober (evangelisch)
Schutzpatron Italiens, der Tiere, des Naturschutzes
Attribute Mit Stigmata und Seraph, den Vögeln predigend, mit dem Wolf von Gubbio

Franz von Assisi (auch Franziskus von Assisi, lateinisch Franciscus de Assisio oder Franciscus Assisiensis; * 1181 oder 1182 in Assisi im heutigen Italien als Giovanni di Pietro di Bernardone; † 3. Oktober 1226 in der Portiuncula-Kapelle unterhalb der Stadt) war der Begründer des Ordens der Minderbrüder (Ordo fratrum minorum, Franziskaner) und Mitbegründer der Klarissen. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Hinsichtlich des Quellenumfangs zu Leben und Wirken gehört Franziskus zu den am besten dokumentierten Persönlichkeiten des Mittelalters.

Franziskus lebte nach dem Vorbild Jesu Christi (sogenannte imitatio Christi). Diese Lebensweise zog gleichgesinnte Gefährten an, was zur Gründung der Minderen Brüder führte, deren Orden rasch wuchs. Trotz großer Widerstände während der ersten Jahre seines Wirkens wurde er von der katholischen Kirche schon zwei Jahre nach seinem Tode heiliggesprochen. Der von Franziskus gegründete Orden breitete sich binnen weniger Jahre in ganz Europa aus. So wurde etwa bereits 1230 eine Niederlassung in Riga gegründet.

Die starke Verbreitung eines in 53 kurze Kapitel eingeteilten Florilegium über das Leben des Franz von Assisi, das sogenannte Fioretti, hat als Andachtsbuch im 19. und 20. Jahrhundert das Bild des Franziskus in der Bevölkerung lange geprägt. In den letzten Jahrzehnten versuchen viele Autoren, ein gemäßigteres, menschlicheres und weniger legendenhaftes Bild von der Person des Franziskus zu vermitteln.

Sein Gedenktag ist in der römisch-katholischen, der alt-katholischen, der anglikanischen und einigen evangelischen Kirchen am 4. Oktober, in der evangelischen Kirche in Deutschland der 3. Oktober.

  1. Auf die inschriftlich gesicherte Datierung in das 2. Jahr des Pontifikats Gregors IX., also in das Jahr 1228, machte bereits aufmerksam: Henry Thode: Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Renaissance in Italien. Grote, Berlin 1885, S. 80 f. (Digitalisat); so auch Gerhart B. Ladner: Das älteste Bild des hl. Franziskus von Assisi. Ein Beitrag zur mittelalterlichen Porträtikonographie. In: Peter Classen, Peter Scheibert (Hrsg.): Festschrift Percy Ernst Schramm zu seinem siebzigsten Geburtstag von Schülern und Freunden zugeeignet. Band 1. Steiner, Wiesbaden 1964, S. 449–460 (Nachdruck in Gerhart B. Ladner: Images and Ideas in the Middle Ages. Selected studies in history and art. Band 1. Edizioni de storia e letteratura, Rom 1983, S. 377–391); Helmut Feld: Der Ikonoklasmus des Westens. Brill, Leiden 1990, S. 81; derselbe: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 82; für die spätere Umarbeitung eines 1228 entstandenen Benediktporträts hält das Fresko: Niklaus Kuster: Das Fresko des Frater Franciscus in Subiaco: Gegensätzliche Datierungen und Interpretationen in kritischer Zusammenschau. In: Wissenschaft und Weisheit. Band 62, 1999, S. 49–77.

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