Gender-Pause (vom Verb gendern, abgeleitet von englisch gender [ˈdʒɛndɐ] „soziales Geschlecht“) bezeichnet als Mittel der geschlechtergerechten Sprache im Deutschen eine kleine Pause bei der Aussprache von Genderzeichen innerhalb verkürzter Paarformen von Personenbezeichnungen, um zwischen männlichen und weiblichen auch nichtbinäre, diversgeschlechtliche Personen anzusprechen und einzubeziehen (vergleiche Soziale Inklusion, Diversity Management). Zeichen wie das Gendersternchen im Beispiel „Bäcker*innen“ werden vorgetragen, als ob an der Stelle ein Bindestrich stände: Bäcker-innen
[ˈbɛkɐʔɪnən], vergleichbar dem gebräuchlichen Wort „Bäckerinnung“: Bäcker-Innung
[ˈbɛkɐʔɪnʊŋ]. Die vermeintliche Sprechpause, ist sie doch eigentlich ein Glottisschlag oder Knacklaut (vergleiche den gebräuchlichen Glottisschlag im Deutschen), wird auch gesprochenes Gendersternchen genannt. Auch zweigeschlechtliche Paarformen mit Schrägstrich oder Binnen-I können mit einer Gender-Pause vorgetragen werden (Bäcker/-innen, BäckerInnen). Alternativ können Kurzformen zu einer Beidnennung aufgelöst werden (Bäckerinnen und Bäcker).
Die Bezeichnung „Gender-Pause“ kam um 2019 auf und wurde unter anderem von der Gesellschaft für deutsche Sprache übernommen; sie lehnt dieses Mittel der gendergerechten Sprache aber ab. Die Erfindung der Gender-Pause beansprucht die feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch, die 1985 den „Knacklaut“ zur Aussprache des Binnen-I vorschlug. In öffentlich-rechtlichen Sendern im deutschsprachigen Raum sind ab 2020 zunehmend Gender-Pausen zu hören (siehe unten).