Gendersternchen

Lehrer*in
Das Sternchen als Genderzeichen zur
Abkürzung der Paarform „Lehrer / Lehrerin“
und zur Inklusion nichtbinärer Personen

Das Gendersternchen oder der Genderstern (von englisch gender [ˈdʒɛndɐ] „soziales Geschlecht“) ist ein Sternchen (Asterisk), das als Mittel der gendersensiblen Schreibung im Deutschen verwendet wird. Als Platzhalter soll der Asterisk in Personenbezeichnungen neben männlichen und weiblichen auch nichtbinäre, diversgeschlechtliche Personen typografisch sichtbar machen und einbeziehen. Er ist damit ein Instrument der sozialen Inklusion oder des Diversity Management.

Das Schriftzeichen * wird hierbei genutzt zur Vermeidung von generischen Maskulinformen (Künstler), um in der verkürzten Paarform (Künstler/-innen) den Schrägstrich zu ersetzen und die Bedeutung zu erweitern: Künstler*innen. Im Singular kann auch eine Person bezeichnet werden, die nicht männlich oder weiblich ist: Alex ist ein*e Künstler*in. Als unpassend kann das Sternchen empfunden werden, wenn sich nicht zwei einzeln lesbare Ausdrücke ergeben, beispielsweise bei „Kolleg*in“ (Kollege fehlt), bei Umlautungen wie „Ärzt*in“ (Arzt fehlt) oder bei nicht übereinstimmenden grammatischen Bezügen beider Formen: „ein*e Abgeordnete*r“ (siehe Problemfälle bei Kurzformen).

Nachdem in den 1990er-Jahren die Schreibweise trans* aufgekommen war, um mit dem Sternchen Transgeschlechtlichkeit zu symbolisieren, wurde das Zeichen 2009 als Genderstern vorgeschlagen, als Weiterentwicklung der 2003 vorgeschlagenen Schreibweise mit Gender-Gap (Künstler_innen). Das Wort „Gendersternchen“ wurde 2018 zum Anglizismus des Jahres gewählt. Beim Vortragen können Genderzeichen zu einer Beidnennung aufgelöst (Künstler und Künstlerinnen) oder mit einer kurzen Sprechpause zum Ausdruck gebracht werden: Künstler-innen [ˈkʏnstlɐʔɪnən], was einem Glottisschlag entspricht und „Gender-Pause“ genannt wird. Der Gebrauch eines Sternchens im Wortinneren ist allerdings nicht Bestandteil der amtlichen Rechtschreibung.

2020 führt der Rechtschreibduden das Sternchen als „vom amtlichen Regelwerk nicht abgedeckte“ Möglichkeit des „geschlechtergerechten Sprachgebrauchs“ auf. 2021 empfiehlt der Rat für deutsche Rechtschreibung zwar nicht die Aufnahme des Gendersterns ins offizielle Regelwerk, beobachtet ihn und andere mehrgeschlechtliche Schreibweisen jedoch weiterhin. Die Gesellschaft für deutsche Sprache erkennt das Sternchen, andere Genderzeichen oder Gender-Pausen nicht als geeignete Mittel an, um diskriminierungsfreie Sprache umzusetzen. Neben dem ZDF nutzen auch andere Medien das Sternchen häufig zum Gendern; einige Behörden und Verwaltungen im deutschsprachigen Raum empfehlen in ihren Sprachleitfäden seine Verwendung für die interne und externe Kommunikation (siehe Liste von Einrichtungen, die Genderzeichen nutzen). Anstelle des Sternchens wird seit 2016 zunehmend der Gender-Doppelpunkt genutzt (Mitarbeiter:innen).


Gendersternchen

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