Die germanische Substrathypothese ist eine 1910 von Sigmund Feist publizierte Theorie, der zufolge anscheinend nicht-indogermanische Elemente in den germanischen Sprachen auf ein sprachliches Substrat von nichtindogermanischen Vorbewohnern Mitteleuropas zurückgehen.[1] Die Frage, welche Völker und Kulturen es sein sollen, denen das Substratmaterial entstamme, ist allerdings unter den Unterstützern der Hypothese ein Thema anhaltender Diskussionen geblieben. Die Hypothese gewann aufgrund ihrer Klarheit und Stringenz zunächst viele Anhänger. Laut dem Indogermanisten Wolfram Euler (2009) kann die Theorie mittlerweile jedoch als widerlegt gelten.