Die Geschichte der Hamburger Hochbahn beginnt Ende des 19. Jahrhunderts mit der Idee eines solchen Verkehrsmittels. Nach Abwägen aller Alternativen wurde 1906 der offizielle erste Spatenstich zum Bau des Hochbahnringes und dessen Abzweigen gefeiert. Verschiedene Vorarbeiten wurden jedoch schon ab 1900 parallel zur Neuordnung des Hamburger Eisenbahnwesens durchgeführt. Zu den alternativen Vorschlägen gehörte unter anderem auch eine Hängebahn (Schwebebahn) nach Wuppertaler Vorbild.[1] Zehn Jahre nach der Inbetriebnahme der Berliner Hoch- und Untergrundbahn und zwei Jahre nach Eröffnung der Unterpflasterbahn der damals selbstständigen Stadt Schöneberg wurde mit der Strecke Barmbek – Rathausmarkt am 15. Februar 1912 in Hamburg die dritte U-Bahn im Deutschen Kaiserreich eröffnet. Weitere Streckeneröffnungen folgten schrittweise, bis 1915 das geplante Grundnetz mit Ringbahn und deren Zweiglinien nach Hellkamp (Eimsbüttel), Ohlsdorf und Rothenburgsort komplettiert waren. Ab 1918 erfuhren die Zweigstrecken mehrere Verlängerungen, bevor 1931 als letzte Netzerweiterung vor dem Zweiten Weltkrieg die Kell-Jung-Linie (Kellinghusenstraße – Jungfernstieg) als schnelle Innenstadtanbindung eröffnet wurde.[2]
Ab 1943 musste der Betrieb der U-Bahn zeitweise eingestellt werden, weil durch die schweren Luftangriffe auf Hamburg große Teile des Netzes zerstört waren. Bis zum Sommer 1950 wurde mit Ausnahme der Strecke nach Rothenburgsort das gesamte Netz wieder in Betrieb gesetzt. Erst 1960 konnte mit der Verlängerung der Kell-Jung-Linie in der Innenstadt nach knapp 30 Jahren die erste Netzerweiterung gefeiert werden. In den Folgejahren wurden, auch im Zusammenhang mit der weiter fortschreitenden Stilllegung des Straßenbahnnetzes, zwischen 1958 und 1973 in kurzen Abständen weitere Streckenabschnitte eröffnet. Nach der Fertigstellung der Wandsbeker Strecke 1963 war es möglich, den Betrieb des U-Bahn-Netzes auf drei Linien aufzuteilen.[3] Im Rahmen des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) führte die Hamburger Hochbahn (HHA) 1966 erstmals Liniennummern für ihre U-Bahn ein.
Ab 1973 stagnierte trotz zahlreicher Planungen der Ausbau des U-Bahn-Netzes wegen der wirtschaftlichen Rezession. Erst 1985 konnte mit der Nordverlängerung der U2 nach Niendorf Markt wieder eine Netzerweiterung vollzogen werden. Den Abschluss der folgenden Netzergänzungen bildete 1996 der Ausbau des südlichen Streckenteils der Alsternordbahn zwischen Garstedt und Norderstedt Mitte zur U-Bahn. Ab 2006 wurde eine Strecke zwischen Jungfernstieg und der neu entstandenen HafenCity bis zu den Elbbrücken (Linie U4) geschaffen.
Die Geschichte der Hamburger Hoch- und Untergrundbahn lässt sich in mehrere Etappen oder Phasen einteilen: