Die Geschichte der Juden auf Norderney ist für einen Zeitraum von etwa 120 Jahren erforscht. Sie beginnt mit der Aufzeichnung über jüdische Urlauber im Seebad von Norderney ab etwa 1820 und endet mit der Auflösung der Filialgemeinde während des Nationalsozialismus um 1941. Während sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Bäder-Antisemitismus an der Nordseeküste festsetzte, besaß allein Norderney einen eher liberalen Ruf. Jüdische Badegäste bevorzugten darum diese ostfriesische Insel, so dass Norderney bis 1933 als sogenanntes Judenbad über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt war.