Gonosom

Als Geschlechtschromosom oder Gonosom (manchmal auch Heterochromosom, Heterosom oder Allosom) wird ein Chromosom bezeichnet, das im Karyotyp das genetische Geschlecht eines Individuums bestimmt. Geschlechtschromosomen bilden in einem der Geschlechter kein homologes Paar. Ihre Inhalte unterscheiden sich, damit oft auch ihre Größe. So ist das menschliche Y-Chromosom deutlich kleiner als das X-Chromosom. Dagegen hat die Weiße Lichtnelke ein größeres Y-Chromosom gegenüber ihrem X.

Nicht-geschlechtsbestimmende Chromosomen, die Autosomen, liegen in diploiden Zellen hingegen als Paare nahezu identischer, homologer Chromosomen vor.

Ist das Geschlecht chromosomal bestimmt, wird es entsprechend den Mendelschen Regeln vererbt. Diese Form der Geschlechtsbestimmung entstand im Lauf der Evolution bei verschiedenen Artengruppen unabhängig voneinander.[1] Beispielsweise kommt sie bei Säugetieren, Vögeln und einigen Insekten[2] sowie bei Gefäßpflanzen vor.

Dagegen legen anderen Arten das Geschlecht durch Umweltbedingungen fest, z. B. durch die Temperatur bei der Embryonalentwicklung (siehe Geschlechtsdetermination).

  1. Brian Charlesworth: The evolution of sex chromosomes. In: Science, Band 251 (1991), Nr. 4997, S. 1030–1033, doi:10.1126/science.1998119
  2. Panagiota Manolakou, Giagkos Lavranos, Roxani Angelopoulou: Molecular patterns of sex determination in the animal kingdom: a comparative study of the biology of reproduction. 2006. Reproductive Biology and Endocrinology, 4, 2006, S. 59. doi:10.1186/1477-7827-4-59

Gonosom

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