Gustaf nagel

gustaf nagel, um 1902

gustaf nagel, eigentlich Gustav Nagel (* 28. März 1874 in Werben als Carl Gustav Adolf Nagel; † 15. Februar 1952 in Uchtspringe), war ein deutscher Naturmensch und Wanderprediger. Er wird der Bewegung der Lebensreformer zugerechnet und war auch als „Vorkämpfer einer vereinfachten Rechtschreibung[1] bekannt. Langjähriges Zentrum seines Wirkens war die altmärkische Stadt Arendsee sowie der gleichnamige See, an dessen Ufer er seine Tempel- und Kuranlage errichtete. Dort wird bis heute auf unterschiedliche Weise sein Andenken gepflegt.

Wanderungen und Vortragsreisen, die Nagel leicht bekleidet und barfuß unternahm, führten ihn Anfang des 20. Jahrhunderts bis ins Heilige Land. Zeitgenössische Medien berichteten ausführlich über den „Naturmenschen“, der viele Anhänger und Neugierige anzog, aber auch lebenslang mit Spott und feindseligen Aktionen konfrontiert war. Zeitweilig war er entmündigt, die nationalsozialistischen Behörden nahmen ihn in sogenannte Schutzhaft im Konzentrationslager Dachau und brachten ihn später in der Nervenheilanstalt Uchtspringe unter. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von DDR-Behörden erneut zwangsweise dort eingewiesen und durfte die Einrichtung bis an sein Lebensende nicht mehr verlassen.

  1. Zitat: Gustav Nagel, der bekannte Naturmensch, Wanderprediger und Vorkämpfer einer vereinfachten Rechtschreibung, hat sich dieser Tage in Chemnitz mit Fräulein Johanna Raith aus Flöha wieder verheiratet. Quelle: Presseveröffentlichung (Reclams Universum, 28. Jg., Heft 37, S. 262, erschienen am 13. Juni 1912).

Gustaf nagel

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